Hainan

China sendet in Boao Signal der Stabilität an Weltwirtschaft Exklusiv

04.04.2023

von Oliver Eschke, Beijing


Zum ersten Mal seit dem COVID-19-Ausbruch konnte das Boao Forum for Asia im südchinesischen Hainan wieder vollständig im Präsenzformat stattfinden. Zahlreiche führende Politiker und Wirtschaftsbosse aus der Region nutzten die Gelegenheit, um ihr Vertrauen in den chinesischen Markt auszudrücken. Chinas Führung versicherte der Weltwirtschaft wiederum, dass sich das Land weiter öffnen und somit für mehr Stabilität sorgen wird.

Das Foto zeigt einen Springbrunnen auf dem Platz vor dem internationalen Konferenzzentrum des Boao-Asienforums. (Foto vom 28. März 2023, China.org.cn/Lei Ying)


Das Boao-Asienforum (BFA) in der südchinesischen Inselprovinz Hainan ist mittlerweile zu einem nicht mehr wegzudenkenden Punkt auf der jährlichen Agenda der globalen politischen und wirtschaftlichen Elite geworden. Erstmals nach Pandemie-Ausbruch traf man sich vom 28. bis 31. März nun wieder vollständig im Präsenzformat in der tropischen Küstenstadt. Allein die Anwesenheit zahlreicher herausragender Persönlichkeiten aus über 50 Ländern – u.a. Singapurs Premierminister Lee Hsien Loong oder sein spanischer Amtskollege Pedro Sánchez – unterstreichen die enorme Wichtigkeit der Tagung, die dieses Mal unter dem Motto stand: „Eine Welt mit Unsicherheiten: Solidarität und Zusammenarbeit für Entwicklung inmitten von Herausforderungen."

Li Qiang: Sicherheit essentiell für bessere Zukunft

In der heutigen Welt seien Instabilität, Unsicherheit und unerwartete Szenarien zur Normalität geworden. Vor diesem Hintergrund sei es zwingend erforderlich, Sicherheit zu schaffen.

Die Rede des chinesischen Ministerpräsidenten Li Qiang am 30. März gehörte zu den meist erwarteten Beiträgen auf dem diesjährigen Forum. Darin machte er unmissverständlich klar, dass China trotz aller Unsicherheiten und der in einigen Teilen der Welt wachsenden „Abkopplung“-Gedanken unerschütterlich zur Öffnung und zur internationalen Kooperation steht. Li machte Bemerkungen gerade in einer schwierigen Zeit, in der in vielen Ländern die Inflationsraten explodieren und eine Bankenkrise erneut das Finanzsystem in Amerika und in Europa erschüttert. Deshalb mahnte der Premier, die Länder in der Region müssten zusammenhalten und eine „asiatische Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft“ aufbauen. 

Asien, eine Region mit rund 60 Prozent der Weltbevölkerung, hat sich in den letzten Jahren zur am schnellsten wachsenden Wirtschaftsregion der Welt entwickelt – und China ist so etwas wie der Motor dieses Wachstums. Die Gegend ist Heimat der beiden wichtigen Freihandelsabkommen - RCEP (Regional Comprehensive Economic Partnership) und CPTPP (Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership) - und zieht Jahr für Jahr mehr ausländische Direktinvestitionen an. 

Innerhalb dieser Boom-Region sticht China noch einmal heraus. Nachdem die schweren Pandemie-Jahre vorbei sind, erlebt die Wirtschaft derzeit nicht zuletzt dank neuer Wachstumstreiber eine Erholung im Eiltempo. Wichtige Indikatoren zeigten jüngst alle in eine Richtung: aufwärts. Die Einzelhandelsumsätze sind etwa von Januar bis Februar im Jahresvergleich um 3,5 Prozent gewachsen, nachdem sie in den drei Monaten zuvor rückläufig gewesen waren. Auch die industrielle Wertschöpfung ist im selben Zeitraum um 2,4 Prozent gestiegen. Hinzu kommt die im globalen Vergleich extrem niedrige Inflationsrate und die kontinuierlichen Maßnahmen der Zentralregierung zur weiteren Verbesserung des Geschäftsumfelds. Kein Wunder also, dass multinationale Giganten wie BASF, Volkswagen oder Tesla gar nicht daran denken, ihr Engagement auf dem chinesischen Markt zu reduzieren. Ein besonders anschauliches Beispiel ist Qualcomm: Das US-Unternehmen lässt sich auch von den diskriminierenden Exportbeschränkungen seiner eigenen Regierung nicht davon abhalten, weiter mit Huawei Geschäfte zu betreiben. Experten wie Ben Simpfendorfer, Partner bei der Unternehmensberatung Oliver Wyman, haben daher längst erkannt, dass sich Chinas „Engagement für den freien Waren- und Dienstleistungsverkehr letztlich positiv auf das globale Wachstum auswirken“ wird. 

Ein ganz anderes China als früher

Während es im Westen viele Akteure gibt, die mit Missgunst auf Chinas Erfolge schauen und die rasante Entwicklung einzudämmen wünschen, machten die Gäste des Boao-Forums klar, warum ein wiedererstarktes China so wichtig für die ganze Welt ist. Singapurs Premierminister Lee erklärte im Vorfeld des Forums gegenüber CGTN: „Der Rest der Welt muss anerkennen, dass China heute nicht mehr das ist, was es früher war, und akzeptieren, dass es jetzt eine größere Rolle auf der Weltbühne spielt.“ Dieses starke und resiliente China beflügelt die ganze Region, weshalb der auf dem Forum veröffentlichte Bericht für dieses Jahr für Asien mit einem Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent rechnet – weit mehr als in den USA oder Europa. 

Nach den historischen Tagungen der Partei und des Nationalen Volkskongresses war das Boao-Forum nun ein weiterer klarer Beleg dafür, dass China bereit ist, auf der internationalen Bühne eine größere Rolle zu spielen. Diese Botschaft müsste eigentlich auch in den USA oder in Europa für Freude sorgen, denn nur mit einem starken und prosperierenden China lassen sich die zahlreichen Krisen lösen und die weltweit grüne Transformation hin zu einem kohlenstoffarmen Wirtschaften realisieren. Trotz des vehementen Vorgehens der US-Regierung gegen China hat der Handel zwischen US-amerikanischen und chinesischen Unternehmen im letzten Jahr einen neuen Rekordwert erreicht. Auch für Deutschland war China nun bereits im siebten Jahr in Folge der wichtigste Handelspartner. 

„In China zu investieren bedeutet, sich für eine bessere Zukunft zu entscheiden", machte Li während einer Diskussion mit Vertretern chinesischer und ausländischer Unternehmen, die an der Jahreskonferenz des Boao-Asienforums teilnahmen, klar. 

Anstatt sich weiter auf angebliche Risiken zu fokussieren, sollten sich die westlichen Regierungen diese Worte zu Herzen nehmen und gemeinsam mit China den weltweiten wirtschaftlichen Wohlstand erhöhen!

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Hainan,China,Weltwirtschaft