Ehemaliger chinesischer Tischtennis-Weltmeister in Erpressung verwickelt
Die Kontroverse um den ehemaligen chinesischen Tischtennis-Superstar und Weltmeister Zhang Jike sorgte weiterhin für Schlagzeilen, da Medien und Internetnutzer Untersuchungen forderten, um herauszufinden, ob er möglicherweise Gesetze gebrochen habe.
Archivfoto von Zhang Jike, einer der bekanntesten Tischtennisspieler (IC Photo)
Zhang Jike, einer der bekanntesten Tischtennisspieler, hat in China eine große Fangemeinde und ist einer der kommerziell erfolgreichsten Sportstars des Landes. Er ist dreimaliger olympischer Goldmedaillengewinner, wurde siebenmal Weltmeister und ist sechsmaliger ITTF-Weltcup-Sieger (Internationaler Tischtennisverband) im Einzel und Doppel.
Am Wochenende kursierten auf mehreren Online-Plattformen Beiträge über Zhangs angebliches Fehlverhalten, in denen es heißt, dass er aufgrund von Glücksspielen mehrere Millionen Yuan verschuldet sei. Zhang soll seinem Gläubiger deshalb angeblich private Videos von seiner Ex-Freundin, einer berühmten chinesischen Schauspielerin, geschickt haben. Es war allerdings unklar, ob Zhang dies absichtlich getan hat, damit der Gläubiger die Videos nutzen konnte, um die Schulden bei der Schauspielerin einzutreiben. Diese meldete die Erpressung angeblich der Polizei, und der Gläubiger, der versucht hatte, sie mit den Videos zu erpressen, kam ins Gefängnis, wie Li Weiao, der als Reporter über die Angelegenheit recherchiert, in den sozialen Medien berichtete.
Li zufolge sagte Zhang in dem Erpressungsfall vor Gericht aus und gab zu, dass er die privaten Videos seiner Ex-Freundin selbst gefilmt und den Gläubiger in Südostasien kennengelernt hatte.
Nach der großen chinesischen Sportbekleidungsmarke Anta und dem japanischen Automobilhersteller Toyota haben weitere Marken, die mit Zhang zusammengearbeitet hatten, bereits angekündigt, dass sie nach dem Skandal entsprechende Maßnahmen ergreifen würden. So gab Butterfly, eine große japanische Tischtennismarke, am Mittwoch auf ihrer Website bekannt, dass sie wegen des Verdachts auf Glücksspiel die Informationen über Zhang sowie seine Produkte und Ausrüstungen von den Websites der Gruppe entfernen und die Lieferung von Produkten mit seinen Bildern aussetzen werde, bis die Situation geklärt sei.
Glücksspiele sind auf dem chinesischen Festland verboten. Juristen zufolge begeht jeder, der Einwohner auf dem chinesischen Festland zum Glücksspiel ins Ausland vermittelt, um Geld zu verdienen, eine Straftat, berichtete chinanews.com.
Die Kommission für politische und rechtliche Angelegenheiten des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas forderte in einem am Montag auf ihrem WeChat-Konto veröffentlichten Leitartikel die beteiligten Behörden auf, den Vorfall zu untersuchen und die Ergebnisse so bald wie möglich zu veröffentlichen.
Niemand werde aufgrund seines „besonderen Status“ eine Sonderbehandlung erfahren, da die Gleichheit vor dem Gesetz für alle gelte, heißt es in dem Artikel. Gleichzeitig wiesen die Autoren darauf hin, dass Desinformation und Verleumdung nicht toleriert würden.