Bericht

Greenfield-Investitionen machen Großteil von Chinas Direktinvestitionen in Europa aus

11.05.2023

Foto von VCG


Chinesische Greenfield-Investitionen machten im Jahr 2022 mit rund 57 Prozent den Löwenanteil der gesamten chinesischen Direktinvestitionen in Europa aus. So steht es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Berliner Mercator-Instituts für China-Studien und der in New York ansässigen Rhodium Group.

Greenfield-Investitionen oder Investitionen auf der grünen Wiese sind ausländische Direktinvestitionen, bei denen ein Mutterunternehmen eine neue Tochtergesellschaft im Ausland gründet, indem es Betriebsanlagen von Grund auf neu errichtet.

Während die gesamten chinesischen Direktinvestitionen in Europa im vergangenen Jahr um mehr als ein Fünftel auf 7,9 Milliarden Euro zurückgingen und damit dem weltweiten Trend rückläufiger grenzüberschreitender Investitionen folgten, stiegen die Greenfield-Investitionen entgegen dem Abwärtstrend um 53 Prozent auf 4,5 Mrd. Euro, wie aus dem Bericht hervorgeht.

Der starke Anstieg der Greenfield-Investitionen sei vor allem auf Großprojekte wie Batteriefabriken für Elektrofahrzeuge zurückzuführen. Chinesische Batteriegiganten wie Contemporary Amperex Technology (CATL), Envision AESC Group und SVOLT Energy Technology haben massiv in den Bau von Batteriefabriken in Deutschland, Ungarn, Großbritannien und Frankreich investiert.

So hatte CATL im August angekündigt, in Ungarn eine Gigawatt-Fabrik für Batteriezellen mit einem Gesamtvolumen von 7,35 Milliarden Euro errichten zu wollen.  

Xu Hongcai, stellvertretender Direktor des Ausschusses für Wirtschaftspolitik des Chinesischen Verbands für Politikwissenschaft, sagte, die wachsende Beliebtheit von Elektrofahrzeugen in Europa in den letzten Jahren habe die Notwendigkeit für chinesische Batteriehersteller deutlich gemacht, ihre Industrie- und Lieferketten näher an diese Märkte zu verlagern.

Um hohe Transportkosten und Unsicherheiten in Bezug auf regionale Konflikte und Zollfragen zu vermeiden, haben chinesische Batteriehersteller einen starken Anreiz, lokale Fabriken zu errichten, um europäische Automobilhersteller billiger und effizienter zu beliefern und ihre Produktionskapazitäten für Elektrofahrzeuge zu erhöhen.

Neben den Vorteilen für europäische Autohersteller biete dies laut Xu auch chinesischen Unternehmen die Möglichkeit, ihre Marktpräsenz in Übersee auszubauen und mehr Investitionen in schnell wachsende Märkte zu lenken. Es werde auch die Entwicklung lokaler Zulieferindustrien und die Schaffung von Arbeitsplätzen vor Ort erleichtern, wodurch chinesische Unternehmen an Glaubwürdigkeit und Anerkennung gewinnen würden.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Bericht,Greenfield-Investitionen,EU