Verbraucherpreisindex

Statistische Daten für April veröffentlicht

12.05.2023


Der Verbraucherpreisindex, ein wichtiger Indikator für die Inflation, ist im April um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, wie am Donnerstag veröffentlichte Daten des Staatlichen Amts für Statistik zeigen. Die Zahl war niedriger als der Anstieg von 0,7 Prozent, den man im März gemessen hatte.

Darius Tang, Außerordentlicher Direktor für Firmenkunden bei Fitch Bohua, einer Tochtergesellschaft von Fitch Ratings, sagte, der Abwärtstrend des Verbraucherpreisindex spiegele wider, dass die Gesamtnachfrage immer noch relativ schwach sei.

Tang erklärte weiter, dass man bei Fitch Bohua jedoch keine ernsthaften Deflationstendenzen in der chinesischen Wirtschaft sehe, da der Verbraucherpreisindex (VPI) nicht dauerhaft in den negativen Bereich gefallen und der Kern-Verbraucherpreisindex stabil geblieben sei.

Das Wachstum des Kern-VPI, der die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise nicht berücksichtigt und daher als besserer Indikator für das Verhältnis von Angebot und Nachfrage in der Wirtschaft gilt, lag im April bei 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Deflation geht oft mit einem Rückgang der Geldmenge einher, aber das ist hier nicht der Fall“, fügte Tang hinzu.

Laut Daten, die am Donnerstag von der Chinesischen Zentralbank veröffentlicht wurden, ist die Geldmenge in China bis Ende April im Vergleich zum Vorjahr um 12,4 Prozent gestiegen.

„Ich sehe hier (in China) keine Deflationsgefahr“, sagte Krishna Srinivasan, Direktor der Asien- und Pazifikabteilung des Internationalen Währungsfonds, auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. „Die Inflationsrate in China könnte in Zukunft steigen, da sich die wirtschaftliche Aktivität erholt und die Produktionslücke – die Differenz zwischen der tatsächlichen Produktion und dem Produktionspotenzial – wahrscheinlich kleiner wird.“

Die Daten des Staatlichen Amts für Statistik zeigen, dass das chinesische BIP-Wachstum im ersten Quartal mit 4,5 Prozent im Jahresvergleich stärker als erwartet gestiegen ist, nach 2,9 Prozent im Vorquartal.

Wang Jinbin, stellvertretender Dekan der „School of Economics“ an der Renmin-Universität, verwies auf Chinas Wachstumspotenzial von fünf bis sechs Prozent und sagte, die Produktionslücke schrumpfe. Er forderte weitere Schritte, um die Nachfrage anzukurbeln, den Konsum zu steigern und die Produktionslücke weiter zu verringern.

„Die milde Inflation in China gibt der Regierung genug Spielraum für eine stärkere makropolitische Unterstützung, um die Nachfrage anzukurbeln“, sagte Wang.

Offizielle Daten vom Donnerstag zeigen, dass der Erzeugerpreisindex (EPI), der die Fabrikpreise misst, im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent gefallen ist.

Zhou Maohua, Analyst bei der China Everbright Bank, sagte, der Rückgang des EPI werde dazu beitragen, den hohen Kostendruck für einige mittlere und nachgelagerte Fertigungsunternehmen zu verringern, da die Rohstoffpreise immer noch höher seien als Ende 2019.

Angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Erholung sowie der allmählichen Steigerung des Konsums erwarte er, dass sich die Wachstumsrate des VPI beschleunigen werde, so Zhou. Auch hinsichtlich der Erzeugerpreise geht der Analyst davon aus, dass diese sich nach und nach stabilisieren werden.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Statistische Daten,April,Verbraucherpreisindex