Schaden für globale Halbleiterindustrie

China lehnt Japans Exportbeschränkungen für Halbleiter entschlossen ab

24.05.2023

Eine Maschine zur Herstellung von Chips. Foto: VCG


China lehnt Japans jüngste Exportkontrollen für 23 Arten von Chip-Ausrüstungen entschieden ab. Die Beschränkungen würden zweifellos der globalen Halbleiterindustrie schaden und sich auch auf Japans eigenen Chipsektor negativ auswirken, betonten Beamte und Experten am Dienstag.

Die Äußerungen kamen, nachdem die japanische Regierung die Exportkontrollmaßnahmen am Dienstag vorgestellt hatte, mit denen sie ihre Handelsregeln für Technologieprodukte mit dem bereits erfolgten vergleichbaren Vorgehen der USA in Einklang bringen will. Ziel ist es, Chinas Fähigkeit zur Herstellung fortschrittlicher Chips zu schwächen.

Tokios Vorgehen sei ein Missbrauch von Exportkontrollmaßnahmen und eine schwerwiegende Abweichung vom Freihandel und von internationalen Wirtschafts- und Handelsregeln, kritisierte ein Sprecher des Handelsministeriums in einer Erklärung. China behalte sich das Recht vor, Maßnahmen zu ergreifen, um seine legitimen Rechte und Interessen entschlossen zu schützen, fügte der Sprecher hinzu.

Während Japan in den letzten Monaten die öffentliche Meinung zu den geplanten Exportkontrollen einholte, übermittelten viele chinesische Organisationen wie die Chinesische Vereinigung für die Halbleiterindustrie (China Semiconductor Industry Association) und japanische Industriegruppen und Unternehmen Kommentare. Die japanische Regierung habe jedoch nicht auf die vernünftigen Forderungen der Industrie reagiert, erklärte der Sprecher und fügte hinzu, dass die Beschränkungen sowohl den Interessen chinesischer als auch japanischer Unternehmen ernsthaft schaden, die Wirtschafts- und Handelskooperation zwischen China und Japan ernsthaft beeinträchtigen und die globale Halbleiterindustrie stören würden.

Zhang Wei, Vizepräsident der Chinesischen Akademie für internationalen Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit, sagte, dass Japans Exportkontrollmaßnahmen den Marktregeln zuwiderlaufen und die industrielle Entwicklung beeinträchtigen werden.

„Die Zusammenarbeit bei Halbleitern ist eines der repräsentativsten Beispiele für den gegenseitigen Nutzen der chinesisch-japanischen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen", hob Zhang hervor.

Das chinesische Festland ist das größte Exportziel für japanische Hersteller von Halbleiterausrüstung: Allein im vergangenen Jahr erreichten diese Exporte aus Japan einen Wert von 820 Milliarden Yen (5,9 Milliarden US-Dollar) - das sind mehr als 30 Prozent der gesamten japanischen Ausfuhren von Chip-Ausrüstungen und fast doppelt so viel wie die entsprechenden US-Exporte nach China, wie aus Daten der chinesischen Handelsakademie hervorgeht. Für die großen japanischen Hersteller für die Chip-Ausrüstungen mache der Markt des chinesischen Festlandes etwa 20 bis 30 Prozent ihres Umsatzes aus, so Zhang.

Angesichts der Exportkontrollmaßnahmen erwartet das japanische Unternehmen Tokyo Electron einen Rückgang seines Jahresumsatzes um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die Financial Times berichtete.

Tu Xinquan, Dekan des „China Institute for WTO Studies“ an der University of International Business and Economics (UIBE) in Beijing, betonte: „Die Chipherstellungsausrüstung, die Japan jetzt nach China exportiert, steht in keiner Weise in Zusammenhang mit der nationalen Sicherheit. Es handelt sich um eine rein kommerzielle Aktivität im Rahmen der globalen Produktion und des Handels.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Halbleiterindustrie,China,Japan,Exportbeschränkungen