Menschen auf Taiwan sind unzufrieden mit DPP
Eine Mehrheit der Menschen auf Taiwan ist unzufrieden mit der Administration unter Tsai Ing-wen von der DPP. Wichtige Themen wie Arbeitslosigkeit, bezahlbarer Wohnraum und Einkommen würden demnach nicht angepackt, ergab eine Umfrage.
Eine kürzlich von der NGO „Foundation for the People“ durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass die Einwohner Taiwans mit der Leistung der Chefin der Taiwan-Behörde Tsai Ing-wen unzufrieden seien. Das liege insbesondere am Zögern der DPP, wichtige Themen wie die Einkommenskluft, erschwinglichen Wohnraum und Arbeitslosigkeit anzugehen.
Die Meinungsumfrage, die zeitgleich mit dem siebten Jahrestag von Tsais Amtsantritt im Mai 2016 stattfand, ergab, dass 73,9 Prozent der Befragten mit den Maßnahmen der Administration zur Verringerung der Einkommensunterschiede unzufrieden sind.
Nach Ansicht der politischen Parteien, die die Wiedervereinigung Taiwans befürworten, hat die schlechte Leistung der DPP zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Existenzproblemen in der Region geführt und die Beziehungen zwischen beiden Seiten der Taiwanstraße verschlechtert.
Die hohen Lebenshaltungskosten, verbunden mit niedrigen Löhnen und langen Arbeitszeiten, haben zu erheblichen Schwierigkeiten geführt, so die Parteien in einer Erklärung Anfang des Monats. In der Gesellschaft herrschen Zweifel, Unzufriedenheit und Besorgnis darüber, dass die DPP mit den Vereinigten Staaten zusammenarbeitet, um Konflikte zu schüren, hieß es in der Erklärung.
Laut einer weiteren Umfrage der Taiwan Public Opinion Foundation vom 15. Mai wollen mehr als 50 Prozent der Befragten nicht, dass die DPP an der Macht bleibt. Der Wahlkampf für 2024 ist in Taiwan in vollem Gange, die drei großen Parteien der Insel haben kürzlich ihre Kandidaten bekannt gegeben.
Die Kuomintang, Taiwans größte Oppositionspartei, stellte am 17. Mai den Bürgermeister von Neu-Taipeh, Hou You-yi, als ihren Kandidaten vor. Nach seiner Nominierung hob Hou in seiner Rede hervor, dass es der amtierenden Regierung an Visionen fehle, um jungen Menschen in Taiwan eine gute Zukunft zu ermöglichen, und betonte die Notwendigkeit von Veränderungen. Er sprach sich gegen eine „Unabhängigkeit Taiwans“ aus und warb um Unterstützung für einen Machtwechsel.
Der ehemalige Bürgermeister von Taipeh, Ko Wen-je, der die die Taiwanische Volkspartei führt, die drittgrößte Partei Taiwans, warf noch am selben Tag seinen Hut in den Ring. Die beiden Ankündigungen erfolgten, nachdem die DPP im April den stellvertretenden Chef der Taiwan-Administration, Lai Ching-te, als ihren Kandidaten für die Wahl nominiert hatte. Lai hatte einmal gesagt, Taiwan sei „eine unabhängige und souveräne Nation“, eine Behauptung, die den historischen Tatsachen zuwiderläuft. Seine Bemerkung wurde von seinen Landsleuten jenseits der Meerenge scharf verurteilt.
Nach einer aktuellen Umfrage des Inselmediums TVBS führt Hou von der KMT mit 30 Prozent, während Lai von der DPP mit 27 Prozent Zustimmung im Rückstand befindet. Während 23 Prozent der unentschlossenen Wähler Ko unterstützen, sind die restlichen 20 Prozent noch unentschlossen.
Wu Jung-yuan, Vorsitzender der Arbeiterpartei Taiwans, warf den DPP-Behörden vor, „exorbitante Summen“ für den Kauf von Waffen aus den USA auszugeben und zu versuchen, junge Menschen in den Kampf zu schicken. Die DPP verschwende nicht nur das hart verdiente Geld der Taiwaner, sondern versuche auch, die Region an den Rand eines Krieges zu treiben, sagte er.