​Sprunghaft steigende Verkäufe deuten auf zunehmende wirtschaftliche Erholung

Die großen chinesischen E-Commerce-Plattformen wie JD.com und Taobao melden während des diesjährigen 618-Shoppping-Festivals zur Jahresmitte stark steigende Umsätze. In Branchenkreisen wird das als deutlicher Hinweis auf die Erholung der Verbraucherausgaben und der Produktionstätigkeit in China gewertet.

(Foto von VCG)

Die führende chinesische E-Commerce-Plattform JD.com, die die regelmäßige Verkaufsveranstaltung zur Jahresmitte im Jahr 2010 ins Leben gerufen hat, meldet lebhaftes Käuferinteresse. Bereits wenige Minuten nachdem das diesjährige Shopping-Festival am Mittwoch um 20 Uhr offiziell begann, hätten Marken wie Midea, Haier, Xiaomi und Apple einen Umsatz von über 100 Millionen Yuan (14,06 Millionen US-Dollar) erzielen können, berichtet JD.com. Die Zahl der Marken, deren Umsatz innerhalb von zehn Minuten 100 Millionen Yuan überstieg, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent, meldet das Unternehmen.

Die Verkäufe von Fahrzeugen mit neuer Energie (NEVs) steigen dank einer Reihe günstiger politischer Maßnahmen zur Förderung des Fahrzeugverbrauchs weiter an. In den ersten zehn Minuten sei der Verkauf von NEVs im Vergleich zum Vorjahr um 200 Prozent gestiegen, meldet JD.com. Das Verkaufsvolumen von Ladegeräten sei den Unternehmens-Daten zufolge im selben Zeitraum um das 30-fache gestiegen, zitiert die Global Times die Online-Einkaufs-Plattform.

Auch die chinesische E-Commerce-Plattform Suning.com meldet in ihren Offline-Läden im ganzen Land seit dem 24. Mai steigende Einzelhandelsumsätze um 147 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, berichtet die Global Times. Insbesondere die Verkäufe von zentralen Klimaanlagen stiegen am Mittwoch, dem ersten Tag des Shopping-Events, um 684 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Das 618-Shopping-Festival gilt als wichtiges Schaufenster zur Beobachtung neuer Konsumtrends und Barometer für den chinesischen Verbrauchermarkt. 618 ist in diesem Jahr das erste groß angelegte Einkaufsfest in China seit der Anpassung der COVID-19-Maßnahmen im Januar, was laut Lu Zhenwang, Gründer von Shanghai Wanqing Commerce Consulting, große Aufmerksamkeit erregt.

„Wir erwarten, dass die E-Commerce-Plattformen im Inland während des einmonatigen Ereignisses ein höheres Umsatzvolumen als im letzten Jahr verzeichnen werden, was wir vor allem auf die Entfesselung des Nachholbedarfs der Menschen und die steigende Nachfrage der Verbraucher nach qualitativ hochwertigen Produkten der neuen Generation zurückführen“, erklärte Lu gegenüber der Global Times am Donnerstag.

Die E-Commerce-Plattformen und Marken haben in diesem Jahr ihre Konkurrenz-Anstrengungen verstärkt und bieten unter anderem Rabatte und Konsumgutscheine an, um Online-Käufer anzulocken.

Xiaomi meldete einen Umsatz von einer Milliarde Yuan innerhalb von etwa 13 Minuten nach Beginn des Shopping-Events am Mittwochabend. Nach vier Stunden erreichte der Umsatz nach Unternehmens-Angaben 4,1 Milliarden Yuan. Dabei wurden auf Xiaomi-Produkte Preissenkungen um bis zu 3.000 Yuan gewährt, so wurde zum Beispiel das Flaggschiff-Handy Xiaomi 13 Pro um 400 Yuan verbilligt angeboten, teilte das Unternehmen mit.

„Die chinesischen Verbraucher sind rationaler geworden und neigen dazu, qualitativ hochwertigere Produkte zu einem vernünftig niedrigeren Preis zu kaufen“, erklärte Lu. Die angebotsseitigen Strukturreformen sollten vertieft werden, um qualitativ hochwertige und attraktive Produkte und Dienstleistungen bereitstellen zu können, die die Nachfrage befriedigen und so den Konsum erhöhen, erörterte der Shanghai Wanqing Commerce Consulting-Gründer.