Reaktion auf die Provokationen der USA

Groß angelegte Übungen der VBA um die Insel Taiwan

09.06.2023

Kurz nach den zweitägigen gemeinsamen chinesisch-russischen strategischen Luftpatrouillen im asiatisch-pazifischen Raum hat Chinas Volksbefreiungsarmee eine große Übung rund um die Insel Taiwan durchgeführt. Experten erklärten, dies sei auch als Abschreckung zu verstehen, da die Provokationen der USA in der Region jüngst zunahmen.

Unmittelbar nach einer zweitägigen gemeinsam von China und Russland durchgeführten strategischen Luftpatrouille im asiatisch-pazifischen Raum, an der eine Rekordzahl von Kampfflugzeugen beteiligt war, hat die chinesische Volksbefreiungsarmee (VBA) am Donnerstag offenbar eine groß angelegte Übung rund um die Insel Taiwan abgehalten. Diese beiden jüngsten Patrouillen und Übungen dienen laut Experten der Abschreckung vor den zunehmenden Spannungen infolge der US-Provokationen in der Region.

Etwa 37 Flugzeuge der VBA - darunter J-11- und J-16-Kampfjets, H-6-Bomber, YU-20-Tankflugzeuge und nicht identifizierte Frühwarnflugzeuge - wurden am Donnerstagmorgen über den Gewässern südwestlich der Insel Taiwan beobachtet. Einige von ihnen seien durch den Bashi-Kanal auf der Ostseite der Insel weiter in den Westpazifik geflogen, heißt es in einer Pressemitteilung der Verteidigungsbehörde der Insel.

Dies liegt weit über dem täglichen Durchschnitt der routinemäßigen Patrouillen und Übungen der VBA rund um die Insel Taiwan und deutet nach Angaben von Beobachtern auf eine wahrscheinlich groß angelegte Übung im Anschluss an die gemeinsame strategische chinesisch-russische Luftpatrouille im asiatisch-pazifischen Raum in den vergangenen zwei Tagen hin.

Nachdem am Dienstag zwei chinesische H-6-Bomber und zwei russische Tu-95-Bomber begleitet von zwei chinesischen Kampfjets gemeinsam über dem Ostchinesischen Meer und dem Japanischen Meer geflogen waren, flog am Mittwoch die gleiche Anzahl von Bombern aus beiden Ländern über die Miyako-Straße in den Westpazifik, begleitet von 18 weiteren Flugzeugen. Darüber informierte das japanische Verteidigungsministerium in einer Pressemitteilung am späten Mittwoch.

Die gemeinsame strategische Luftpatrouille sei im Einklang mit internationalem Recht und internationalen Gepflogenheiten durchgeführt worden und habe kein bestimmtes Land zum Ziel gehabt, erklärte Wang Wenbin, ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums, am Donnerstag in einer Pressemitteilung als Reaktion auf die japanischen Bedenken.

Nach Angaben des chinesischen Verteidigungsministeriums vom Dienstag und Mittwoch wurde die gemeinsame Patrouille in zwei Phasen auf der Grundlage eines jährlichen Kooperationsplans durchgeführt, wobei die erste Phase am Dienstag im Japanischen Meer und im Ostchinesischen Meer und die zweite Phase am Mittwoch im Westpazifik stattfand.

Dies war das erste Mal, dass die gemeinsame Patrouille in zwei Phasen aufgeteilt und auf zwei Tage ausgedehnt wurde, seit solche Missionen 2019 begonnen haben.

CCTV berichtete am Donnerstag, dass die J-11- und J-16-Kampfjets der chinesischen Luftwaffe die Bomber der beiden Länder bei der Mission eskortiert hätten, während das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch erklärte, dass die Su-30- und Su-35-Kampfjets der russischen Luft- und Raumfahrtkräfte für Luftschutz gesorgt hätten.

Eine vom japanischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellte Karte, die die Flugrouten der chinesischen und russischen Flugzeuge zeigt, deutet darauf hin, dass die Bomber außerhalb der Reichweite der japanischen Überwachung flogen, nachdem sie tief in den Westpazifik eingetreten waren. Dort hätten sie sich ungefähr in Richtung Guam, ein wichtiger militärischer Knotenpunkt der USA auf der zweiten Inselkette, bewegte.

In der russischen Erklärung heißt es, dass während der gemeinsamen Luftpatrouille auch russische Flugzeuge auf einem Flugplatz in China gelandet und gestartet seien, was Analysten zufolge den russischen Bombern die Möglichkeit gab, aufzutanken und Wartungsarbeiten durchzuführen.

Ein großer Zerstörer des Typs 055 und eine Fregatte des Typs 054A seien am Dienstag im Japanischen Meer gesichtet worden, während zeitgleich mit den gemeinsamen chinesisch-russischen Luftpatrouillen ein Zerstörer des Typs 052D und eine weitere Fregatte des Typs 054A am Mittwoch im Westpazifik gesichtet worden seien, wie das japanische Verteidigungsministerium in einer Pressemitteilung mitteilte.

Beobachtern zufolge wird es zukünftig wahrscheinlich weitere ähnliche Patrouillen und Trainingsmissionen in der Region geben.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Taiwan,China,Russland,Luftpatrouille