Das ist die Tonfigur eines Sprechgesang-Darstellers aus der Östlichen Han-Dynastie vor ungefähr 2.000 Jahren, die 1957 in Chengdu in der Provinz Sichuan ausgegraben wurde. Die Figur hebt ihren rechten Fuß, hält einen Trommelschläger in der Hand und zeigt eine lustige Miene, wodurch ein faltiges Gesicht entsteht. Die Figur macht den Eindruck, als ob in der nächsten Sekunde schallendes Gelächter ausbrechen könnte.

Die Tonfigur, die die Darstellung von 2.000 Jahre altem Sprechgesang anschaulich macht, gehört zur Sammlung des chinesischen Nationalmuseums.

In Zusammenarbeit mit der Chinesischen Universität für Medienkommunikation inszenierte das chinesische Nationalmuseum vor Kurzem ein Bühnenstück, bei dem der Sprechgesang-Darsteller auf der Bühne zum Leben erweckt wurde.

Yang Yang, die stellvertretende Direktorin des Instituts für Darstellende Künste an der Chinesischen Universität für Medienkommunikation und Regisseurin des Bühnenspiels, sagte: „Als ich vor der Tonfigur stand, war ich sofort fasziniert von ihrer lebendigen Gestalt. Sie hat ein ansteckendes Lächeln und macht den Eindruck, als ob hinter ihr eine ganze Reihe von Geschichten stünde. Die Figur des Sprechgesang-Darstellers ist ein großer Star im Nationalmuseum und auch weit und breit bekannt, weil sie in chinesischen Schulbüchern steht. Wir haben daher beschlossen, die Figur auf die Bühne zu bringen.“

Aufzeichnungen zufolge erreichte die keramische Skulpturenkunst in der späten Östlichen Han-Dynastie in Sichuan ihren Höhepunkt. Im Vergleich zu den Grabbeigaben aus anderen Regionen, zu denen hauptsächlich Wagen, Pferde und Leibwächter gehörten, wurden in Sichuan mehrheitlich Keramikfiguren zum Unterhaltungszweck, wie die Tonfigur des Sprechgesang-Darstellers, als Grabbeigabe ausgegraben.        

Sprechgesang-Darsteller aus der Han-Dynastie sangen, während sie die Trommel schlugen und machten Witze, um eine lustige Atmosphäre zu schaffen. Gleichzeitig waren sie auch gut in Gesang, Tanz und Akrobatik.

Das Bühnenstück fokussiert das wichtigste Merkmal der Tonfigur des Sprechgesang-Darstellers, Lustigkeit und Fröhlichkeit, um diese dem Publikum zu übermitteln. Der humorvolle und fröhliche Darsteller führt auf der Bühne mal Gesang, mal einen komischen Dialog auf. Die Kombination aus chinesischer Akrobatik, Sprechgesang, chinesischen Lokalopern, modernen Dramen sowie westlicher Oper und Tänzen wurde vom Publikum mit Beifall und Gelächter erwidert.

Yang Fan, ein Verantwortlicher des chinesischen Nationalmuseums erklärte: „Mit dem Bühnenstück sollen das Denkmal zum Leben erweckt sowie die chinesische Geschichte und Kultur anschaulich gemacht werden, damit das Publikum die gesammelten Denkmäler und die chinesische Kultur besser verstehen kann.“

Das chinesische Nationalmuseum setzt sich in der letzten Zeit vermehrt dafür ein, die gesammelten Denkmäler durch die Inszenierung von Bühnenspielen zum Leben zu erwecken.