Neueste demografische Untersuchungen

Experten erwarten Anstieg von lebenslanger Nulliparitätsrate in China

12.06.2023

Mit dem Begriff „lebenslange Nulliparität“ bezeichnet man die Geburtslosigkeit einer Frau. In China liegt dieser Wert aktuell noch bei 5,16, in den USA und EU bei 11 bzw. 19 Prozent. Jedoch gehen Experten davon aus, dass sich dieser Wert auch in China aufgrund unterschiedlicher Faktoren in Zukunft noch weiter erhöhen wird, was ein „ernsthaftes“ demografisches Problem darstelle.

Neueste demografische Untersuchungen chinesischer Forscher zeigen, dass die sog. „lebenslange Nulliparitätsrate“ bei chinesischen Frauen 5,16 Prozent beträgt und damit unter dem Durchschnittswert von 11 Prozent in den USA und 19 Prozent in den Ländern der Europäischen Union (EU) liegt. Allerdings werden Faktoren wie die Beschleunigung der Urbanisierung, die Popularisierung der Hochschulbildung und der weitere zeitliche Aufschub von Heirat und Kinderkriegen den Anstieg der lebenslangen Nulliparität bei chinesischen Frauen in Zukunft noch weiter fördern, so die Forscher. Als „Nulliparität“ bezeichnet man die Geburtslosigkeit einer Frau. Eine Frau, die während ihrer reproduktiven Phase keine Kinder zur Welt gebracht hat, wird entsprechend als Nullipara bezeichnet.

Vor dem Hintergrund geringerer außerehelicher Geburten und eines geringeren Anteils von Frauen mit mehreren Kindern werde der kontinuierliche Anstieg der lebenslangen Nulliparität einen stärkeren negativen Einfluss auf Chinas Neugeborenenpopulation und Fruchtbarkeitsniveau haben und sich daher langfristig und tiefgreifend auf die Verwirklichung des moderaten Fruchtbarkeitsniveaus auswirken. Dieses Problem sollte sehr ernst genommen werden, so die Autoren der Studie.

Nach den üblicherweise verwendeten demografischen Indikatoren liegt das reproduktive Alter von Frauen in der Regel zwischen 15 und 49 Jahren. Da Frauen in der Regel im Alter von 49 Jahren keine Kinder mehr bekommen, wird der Anteil der Frauen ohne Lebendgeburten im Alter von 49 Jahren häufig zur Messung des Grades der Nulliparität im Leben von Frauen herangezogen.

Laut Zhang Cuiling, der Erstautorin dieser Arbeit, umfasst der Begriff „kinderlos“ in dieser Studie sowohl die subjektive Entscheidung, keine Kinder zu haben (ohne Kinder), als auch die objektive Kinderlosigkeit (aufgrund biologischer Faktoren, Änderungen des Familienstands oder sekundärer Unfruchtbarkeit, z. B. aufgrund eines Schwangerschaftsabbruchs in der Vergangenheit).

Es ist erwähnenswert, dass das Niveau der lebenslangen Nulliparität chinesischer Frauen je nach Zeit, Bildungsniveau und regionalen Unterschieden deutliche Unterschiede aufweist: In den Städten des ersten Ranges mit extrem niedriger Fertilität wie Beijing und Shanghai ist der Anteil der Frauen im Alter von 45 bis 49 Jahren ohne Lebendgeburt hoch (11,92 Prozent bzw. 8,18 Prozent). Die entsprechenden Anteile in den drei nordöstlichen Provinzen Jilin, Heilongjiang und Liaoning sind ebenfalls relativ hoch, zwischen 7 und 9 Prozent.

Aus bildungspolitischer Sicht zeigt die Untersuchung auch, dass die lebenslange Nulliparität umso höher ist, je höher das Bildungsniveau der Frauen ist.

Die Untersuchung deutet darauf hin, dass das riesige Gebiet Chinas zusammen mit regionalen Unterschieden in der wirtschaftlichen Entwicklung, kulturellen Faktoren und anderen Aspekten zu den regionalen Unterschieden bei den Geburtenraten beiträgt.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Frau,Geburtslosigkeit,Nulliparität