"Die Füllungen, welche man in Südchina für die Zongzi verwendet, sind abwechslungsreicher als im Norden Chinas, zum Beispiel Schinken, Pökelfleisch und gesalzenes Enteneigelb. Der intensive Geschmack der Zongzi Südchinas ist größtenteils auf die örtliche Esskultur zurückzuführen. Die Zongzi in Jiaxing, beispielsweise, sind bekannt für Schinken."

Und Feng Jianhua, ein Kulturexperte in Beijing, merkt an, dass auch die Zongzi Nordchinas eine eigene geographische Kultur aufweisen.

"Zongzi im Norden sind anders. In unseren findet sich kein Fleisch. Abgesehen von roten Bohnen und chinesischen Datteln können sie zudem mit gelbem Reis und Bohnensoße zubereitet werden. Ihr Geschmack ist eher süß und leicht. Im Süden jedoch werden Zongzi üblicherweise mit stärkeren Aromen zubereitet."

Ma Jianying gibt auch zu bedenken, dass Zongzi mit Bedacht verzehrt werden sollten

"Klebreis bedarf einer langen Zeit, bis er verdaut ist. Im Süden werden Zongzi mit kalorienreichen Speisen kombiniert. Daher wird geraten, nicht allzu viel Zongzi zu essen, auch wenn sie lecker sind. Es ist vorteilhafter, sie in kleine Stücke zu schneiden und langsam zu essen. Essen Sie nicht mehr als nötig."

Der fünfte Mondmonat wird im chinesischen Bauernalmanach zudem als "giftiger" Monat bezeichnet. Dies rührt daher, dass Insekten und andere Schädlinge zu dieser Jahreszeit besonders aktiv sind. Er ist überdies die Hauptsaison für die Ansteckung mit Infektionskrankheiten. Über die Zongzi und das Feiern des Drachenbootfestes hinaus, tragen Kinder daher zu dieser Zeit kleine Geruchssäckchen, um böse Geister abzuhalten. Ein solches Geruchssäckchen ist ein Schmuck, welcher auf der Kleidung über der Brust getragen wird und verschiedene duftende Kräuter enthält.