Der chinesische Ministerpräsident Li Qiang ist am Sonntag zu einem offiziellen Besuch in Deutschland eingetroffen, wo er diese Woche auch an den siebten chinesisch-deutschen Regierungskonsultationen teilnehmen wird.

Der chinesische Ministerpräsident Li Qiang ist am Sonntag zu einem offiziellen Besuch in Deutschland eingetroffen. (Foto vom 18. Juni, Huang Jingwen/Xinhua)

Gleich bei seiner Ankunft betonte Li, Beijing sei bereit, mit Berlin zusammenzuarbeiten, um das weitere Kooperationspotenzial zu erkunden und die bilateralen Beziehungen weiter zu entwickeln.

Der Ministerpräsident wies darauf hin, dass Deutschland die erste Station seiner ersten Auslandsreise seit seinem Amtsantritt sei und dass dieser Besuch die traditionelle Freundschaft zwischen den beiden Ländern fortführen und die Zusammenarbeit vertiefen werde.

Im vergangenen Jahr hatte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping anlässlich des 50. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen Glückwünsche überbracht und ein Telefongespräch mit seinem deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier geführt, in dem wichtige strategische Leitlinien für die Entwicklung der bilateralen Beziehungen besprochen worden seien, so Li.

In den letzten Jahren hätten sich die Beziehungen zwischen China und Deutschland stetig weiterentwickelt, sagte Li und fügte hinzu, dass die bilaterale Zusammenarbeit kontinuierlich vertieft und ausgeweitet worden sei. Neue große Erfolge seien dabei vor allem in Bereichen wie Wirtschaft und Handel, Technologien, sowie im persönlichen und kulturellen Austausch und in der grünen Entwicklung zu verzeichnen.

Er wies darauf hin, dass die siebten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen in dieser Woche den ersten Anlass bieten würden, dass sich die neu gebildeten Regierungen der beiden Länder auf eine so umfassende Art und Weise austauschen können.

Die chinesische Seite sei bereit, sich mit der deutschen Seite offen und eingehend auszutauschen, basierend auf den Prinzipien des gegenseitigen Respekts, der Suche nach Gemeinsamkeiten bei gleichzeitiger Wahrung von Unterschieden und der Erzielung von beiderseitigem Nutzen und Win-win-Ergebnissen. Ziel des Austauschs sei es, das weitere Kooperationspotenzial zu erkunden, mit Unterschieden angemessen umzugehen und die umfassende strategische Partnerschaft weiter auszubauen, um so ein positives und starkes Signal für die Aufrechterhaltung stabiler globaler Lieferketten und für Frieden und Wohlstand in der Welt zu setzen.

Li wies darüber hinaus auch darauf hin, dass die Welt heute in eine neue Phase der Turbulenzen und Veränderungen eingetreten sei. Je mehr Chaos und Veränderungen die Welt erlebe, desto dringlicher sei es für die Menschen beider Länder, ihre traditionelle Freundschaft fortzusetzen, den Austausch und die Zusammenarbeit zu verstärken, ihre Weisheit zu bündeln, Herausforderungen zu überwinden und Chancen zu ergreifen.

Li drückte Beijings Bereitschaft aus, mit Berlin zusammenzuarbeiten, um eine neue Entwicklung der Beziehungen zwischen China und Deutschland voranzutreiben und eine strahlende Zukunft für die Menschheit zu schaffen, indem man dem großen Konsens folgt, der zwischen den Staatsoberhäuptern der beiden Länder erzielt wurde.

Während seines Aufenthalts in Deutschland wird Li mit Bundespräsident Steinmeier zusammentreffen, gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz den Vorsitz bei den siebten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen führen, am deutsch-chinesischen Forum für wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit (China-Germany Economic and Technical Cooperation) und an einem Runden Tisch für chinesische und deutsche Unternehmer teilnehmen. Außerdem wird er mit Vertretern der deutschen Industrie und Wirtschaft zusammentreffen und deutsche Unternehmen in Bayern besuchen.