Ein Kunde wählt in einem Supermarkt in Anshun in der südwestchinesischen Provinz Guizhou Waren aus. (Foto: Xinhua)

Der von der COVID-19-Pandemie betroffene chinesische Sektor für schnelllebige Konsumgüter ist im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent gewachsen, wie eine von Bain & Co und dem Kantar Worldpanel am Dienstag veröffentlichte Studie zeigt.

Wie in den Vorjahren hätten lokale Marken im vergangenen Jahr demnach Marktanteile von ausländischen Marken zurückgewonnen – hauptsächlich durch Volumenwachstum, wobei allerdings der durchschnittliche Verkaufspreis sowohl für lokale als auch für ausländische Marken gesunken sei, so der Bericht.

Neben den vielversprechenden Anzeichen einer moderaten wirtschaftlichen Erholung im ersten Quartal übertrafen die Einzelhandelsumsätze (ohne Kfz) im März mit einem Wachstum von 10,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr die Erwartungen. Das Verbrauchervertrauen ist stetig gestiegen, hat aber noch nicht das Niveau vor der Pandemie erreicht.

Ein Bericht von „China Shoppers“ zeigt, dass die Verbraucher allmählich wieder Vertrauen fassen, da die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie optimiert werden.

Insgesamt verzeichnete der Sektor für schnelllebige Konsumgüter (engl. Fast Moving Consumer Goods, FMCG) im ersten Quartal ein wertmäßiges Wachstum von 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, angetrieben durch ein leichtes Volumenwachstum von 2,7 Prozent – und trotz eines Rückgangs des durchschnittlichen Verkaufspreises um 0,8 Prozent.

„Obwohl die wertmäßige Wachstumsrate im ersten Quartal bescheiden erscheinen mag, sieht die Geschichte auf Monatsbasis ganz anders aus. Während der Konsum im Januar durch einen Ausbruch von COVID-19 stark beeinträchtigt wurde, begann der FMCG-Sektor in den folgenden Monaten wieder zu wachsen. Eine vollständige Erholung wird Zeit brauchen, aber wir glauben, dass die Zahlen für das erste Quartal gut sind“, sagt Bruno Lannes, Partner bei Bain & Co in Shanghai.

Die Erholung setzte sich im April fort, als die Wachstumsrate für schnelllebige Konsumgüter im Jahresvergleich 5,1 Prozent erreichte und sich damit dem Niveau vor der Pandemie annäherte. In der Zwischenzeit stieg der gesamte Einzelhandelsumsatz (ohne Kfz) um 16,5 Prozent.

Unter den vier großen FMCG-Branchen verzeichneten verpackte Lebensmittel und Haushaltswaren das stärkste Wachstum, während Körperpflegeprodukte und Getränke erste Anzeichen einer Erholung zeigten.

Aufgrund des anhaltend starken Gesundheits- und Hygienebewusstseins führte der Bereich Haushaltspflege mit einem Wachstum von 13 Prozent im Jahresvergleich auch im ersten Quartal das wertmäßige Wachstum an und legte sowohl beim Volumen (+9,5%) als auch beim durchschnittlichen Verkaufspreis (+3,2%) zu. Der Bereich verpackte Lebensmittel wuchs um 3,2 Prozent, hauptsächlich aufgrund eines Anstiegs des durchschnittlichen Verkaufspreises.

„Der chinesische Konsum erholt sich und die Regierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um den Konsum anzukurbeln. Weitere Maßnahmen werden erwartet“, sagte Deng Min, Partner bei Bain & Co.

Der chinesische FMCG-Sektor habe sich als sehr widerstandsfähig erwiesen. Verbraucher, Marken und Einzelhändler hätten sich den ständig wechselnden Bedingungen angepasst. Die Erholung der Branche dürfte in den kommenden Monaten Gestalt annehmen und einige Trends aus dem ersten Quartal des Jahres wiederholen, so Deng weiter.