USA, Japan und Südkorea: Strategische Zusammenarbeit führt zu einer „NATO-isierung“ Asiens

07.08.2023

Die sogenannte Stärkung der strategischen Zusammenarbeit zwischen den USA, Japan und Südkorea komme in Wirklichkeit dem Aufbau einer „kleinen NATO“ in der indopazifischen Region gleich und würde die regionale Sicherheit nur beeinträchtigen, kritisierten chinesische Experten am Sonntag. Zuvor hatte der japanische Premierminister Fumio Kishida am Freitag betont, er hoffe, auf einem von US-Präsident Joe Biden veranstalteten Gipfeltreffen in Camp David noch in diesem Monat die weitere Stärkung der strategischen Zusammenarbeit mit der politischen Führung der USA und Südkoreas erörtern zu können.


US-Präsident Joe Biden, Japans Premierminister Kishida Fumio und Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol (von links nach rechts) grüßen sich vor einem trilateralen Treffen während des G7-Gipfels in Hiroshima am 21. Mai 2023. (Foto von VCG)


„Ich habe große Hoffnungen, dass dieses Gipfeltreffen die Grundlage für die Stärkung der Beziehungen zu den USA und Südkorea weiter festigen wird, die durch vielschichtige Bemühungen, auch auf Gipfelebene, aufgebaut worden sind“, erklärte Kishida am Freitag auf einer Pressekonferenz, wie AP berichtete.

Biden wird den japanischen Premierminister Kishida Fumio und den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol am 18. August in Camp David empfangen, wie die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, am 28. Juli mitteilte.

Die bevorstehenden Gespräche würden das erste eigenständige Gipfeltreffen der drei Politiker darstellen, nachdem sie zuvor lediglich trilaterale Treffen am Rande internationaler Konferenzen und bei anderen Gelegenheiten abgehalten hatten, wie Medien berichteten.

Der Gipfel werde sich auf die Ausweitung der Zusammenarbeit in der Region konzentrieren, einschließlich der Abwehr von Bedrohungen durch Nordkorea im Zusammenhang mit seinen ballistischen Raketen und seinem Atomwaffenprogramm, hieß es in der Erklärung. Auch die Stärkung der Beziehungen zu den südostasiatischen Nationen werde einen Fokus des Treffens bilden.

Medienberichten zufolge erwägen die Staats- und Regierungschefs der drei Länder außerdem, ihre trilateralen Gipfeltreffen zu einer regelmäßigen Veranstaltung zu machen, um ihre engen Beziehungen angesichts der angeblich wachsenden Sicherheitsbedrohungen durch Nordkorea und China zu demonstrieren. Dies wurde von einigen Beobachtern dahingehend interpretiert, dass die drei Länder zusammenarbeiten würden, um den wachsenden Einfluss Chinas in der Region einzudämmen und Chinas unerschütterliche Haltung bei der Lösung der Taiwan-Frage zu begegnen.

Die sogenannte Stärkung der strategischen Zusammenarbeit führe in Wirklichkeit zum Aufbau einer „kleinen NATO“ in der indo-pazifischen Region, wodurch die ohnehin schon angespannte Situation weiter in einen Teufelskreis aus Spannungen, Konfrontation und Wettrüsten abgleiten werde, so die Analysten.

Die USA wollten sich stärker in regionale Angelegenheiten im asiatisch-pazifischen Raum einmischen, insbesondere um China einzudämmen, auch wenn ein solches militärisches und sicherheitspolitisches Engagement bedeutet, dass sich die regionale Situation weiter verschlechtert und das Risiko von Konflikten und Reibungen weiter zunimmt, mahnte Lü Chao, Experte für die koreanische Halbinsel an der Liaoning Academy of Social Sciences, in der Global Times am Sonntag.

Man könne sagen, dass Japan das US-Konzept eines regionalen Militärbündnisses, das auf die Wiederbelebung der militärischen Präsenz im asiatisch-pazifischen Raum abzielt, am aktivsten unterstütze, so der Experte. Was Südkorea betrifft, so sei das Land durch die einseitige Außenpolitik der Regierung Yoon im Einklang mit den Prioritäten der USA dazu gezwungen, den Vorgaben der USA und Japans zu folgen, wodurch es seinen ohnehin nur begrenzten Handlungsspielraum weiter verliere.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: USA,Japan,Südkorea