Rettungsanker aus Fernost

​Angesichts schlechter Wirtschaftslage in Europa gehen Unternehmen nach China

11.08.2023

Angesichts der trüben Wirtschaftsaussichten in der eigenen Region erhöhen europäische Unternehmen derzeit ihre Investitionen in China. Analysten zufolge bietet der chinesische Markt unvergleichbare und unersetzliche Chancen und Wachstumsaussichten, weshalb Europa nur durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit China aus seinem „wirtschaftlichen Sumpf“ herauskommen könne.

(Foto von VCG)

Die folgenden drei Beispiele machen dies mehr als deutlich:

Bertelsmann Investments, einer der größten deutschen Risikokapitalfonds, plant in den nächsten drei bis fünf Jahren Investitionen in Höhe von 700 Millionen US-Dollar in chinesische Start-ups, wie der Vorstandsvorsitzende Carsten Coesfeld am Samstag in der Financial Times (FT) bekannt gab.

Der deutsche Volkswagen-Konzern hat rund 700 Millionen US-Dollar in den chinesischen Elektroautohersteller XPENG investiert und hält damit rund 4,99 Prozent der Anteile, teilten die beiden Unternehmen am 26. Juli mit. Mit der Kooperation stärke VW seine Position auf dem chinesischen Automobilmarkt, hieß es in einer Erklärung des Unternehmens.

Die deutsche BASF und Mingyang Smart Energy, ein chinesischer Windturbinenhersteller, gründeten am 21. Juli ein Joint Venture für einen Offshore-Windpark in der südchinesischen Provinz Guangdong, heißt es in einer Mitteilung der BASF an die Global Times. Dies ist das erste chinesisch-deutsche Offshore-Windparkprojekt, das Entwicklung, Bau und Betrieb umfasst. Der Windpark wird voraussichtlich im Jahr 2025 voll betriebsbereit sein, und der Großteil der erzeugten Energie soll zur Versorgung des BASF-Verbundstandorts Zhanjiang in Guangdong mit erneuerbarem Strom genutzt werden.

Die Entscheidungen europäischer Unternehmen, in China zu investieren und dort Fabriken zu errichten, würden auf rationalen Analysen und positiven Geschäftserwartungen beruhen. China biete Chancen und Wachstumsperspektiven, die anderswo nicht zu finden seien, erklärte Li Yong, Senior Research Fellow bei der Chinesischen Vereinigung für Internationalen Handel, am Donnerstag in der Global Times.

„Schließlich ist China einer der wichtigsten Märkte der Welt, und kein multinationales Unternehmen kann diesen Markt umgehen, wenn es weltweit präsent sein will“, betonte ein Mitarbeiter eines europäischen Unternehmens in China ebenfalls in der Global Times am Donnerstag unter der Bedingung der Anonymität. China sei ein wichtiger Teil der globalen Lieferkette, und die Einrichtung von Produktions-, Forschungs- und Entwicklungsstandorten in China sei für die Geschäfte der Unternehmen von Vorteil, führte der Mitarbeiter weiter aus.

Eine Erhöhung der Investitionen europäischer Unternehmen auf dem chinesischen Markt sei wahrscheinlich die sicherere Wahl, da die europäische Wirtschaft aktuell weitere Rückschläge erleide und auch die geopolitischen Risiken fortbestünden.

Der Abschwung im europäischen verarbeitenden Gewerbe hat sich weiter verschärft, und der Dienstleistungssektor stand im Juli kurz vor dem Stillstand, wie aus den jüngsten Wirtschaftsdaten hervorgeht.

Die Zusammenarbeit zwischen China und Europa basiere auf gegenseitigem Nutzen und stelle eine der wichtigsten Triebfedern für die wirtschaftliche Entwicklung beider Seiten dar, so die Analysten.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Investition,Europa,Wirtschaft