Innovationvorsprung wird kleiner

US-Exportkontrollen gegen China sind zum Scheitern verurteilt

18.09.2023

Die Präsentation des neuesten Huawei-Smartphones, in dem in China hergestellte 5-Nanometer-Chips verwendet werden, hat die USA scheinbar nervös werden lassen, was ihren bisherigen Innovationsvorsprung angeht. Führende Tech-CEOs wollen Präsident Biden dazu drängen, mehr Investitionen in bahnbrechende Technologien zu bewilligen. Allerdings sollten die USA zum Wohle der globalen Lieferketten und ihrer eigenen Unternehmen lieber die Exportkontrollen gegen China beenden.

Bloomberg berichtete am Wochenende, dass fast 20 Führungskräfte aus dem Bereich der Verteidigungstechnologie am Montag ein Treffen mit Vertretern der Biden-Regierung, dem Sprecher des Repräsentantenhauses Kevin McCarthy und anderen Abgeordneten planen würden, um auf eine schnellere militärische Beschaffung und mehr Investitionen in bahnbrechende Technologien zu drängen. Dies seien Schritte, die ihrer Meinung nach notwendig sind, um sicherzustellen, dass die Vereinigten Staaten ihren Innovationsvorsprung gegenüber China auch zukünftig beibehalten.

Außerdem äußerten sich führende Vertreter von Unternehmen der Verteidigungstechnologie, darunter Palantir, Anduril, Epirus und 16 weitere, in einem offenen Brief an den US-Kongress sehr besorgt über die rasanten technologischen Fortschritte Chinas.

In dem Brief von Jacob Helberg, dem Beauftragten der US-amerikanisch-chinesischen Kommission für die Überprüfung von Wirtschaft und Sicherheit (US-China Economic and Security Review Commission), betont dieser, wie wichtig es sei, dass die USA ihre technologische Überlegenheit und ihre Innovationskraft aufrechterhalten, um potenzielle Konflikte abzuschrecken. Er fordert außerdem mehr Maßnahmen der Regierung zur Beschleunigung der Entwicklung und Einführung fortschrittlicher Militärtechnologie.

Diese Forderung entspricht dem von einigen „China-Falken“ in Washington verbreiteten Narrativ der „China-Bedrohung“, das in Industrie-, Militär- und Wirtschaftskreisen in den USA dazu geführt hat, dass mittlerweile eine systemische China-Paranoia entstanden ist.

Die jüngsten Schritte erfolgen im Zuge der Vorstellung des neuen Huawei-Smartphones „Mate 60“, welches Anfang des Monats die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit erregt hatte. Es wurde inzwischen bestätigt, dass die in den Handys verwendeten 5-Nanometer-Chips des Typs „Kirin 9000s“ vom chinesischen Unternehmen Semiconductor Manufacturing International Corp. hergestellt werden. Das hat natürlich vor allem diejenigen in den USA verblüfft, die zuvor noch geglaubt hatten, dass die Technologiesanktionen der USA gegen chinesische Technologieunternehmen – insbesondere Huawei – die technologische Entwicklung des Landes, insbesondere die Entwicklung fortschrittlicher Chips, tatsächlich effektiv verlangsamen könnten.

Man geht mittlerweile davon aus, dass China über die Technologie verfügt, um zumindest eine begrenzte Menge an Chips zu produzieren, deren technologisches Niveau fünf Jahre hinter den modernsten Chips zurückliegt. Das deutet darauf hin, dass China seinem Ziel, im Bereich der Herstellung von Halbleitern autark zu sein, immer näherkommt. Die Botschaft ist klar: Washingtons gegen China gerichtete Technologieexportkontrollen sind nicht sehr erfolgreich.

In Anbetracht der beträchtlichen Gewinne, die US-Halbleiterunternehmen aufgrund der Exportkontrollmaßnahmen einbüßen mussten, haben die von der Regierung von Joe Biden gegen China verhängten Sanktionen allerdings bislang weit weniger bewirkt als erwartet. Sollte Washington die Exportkontrollen beibehalten oder sogar noch verschärfen, wie einige „Falken“ bereits vorgeschlagen haben, werden die US-Halbleiterunternehmen weiterhin hohe Verluste erleiden. Ihre geringeren Umsatzerlöse würden es ihnen in der Folge schwerer machen, in die Weiterentwicklung ihrer Technologien zu investieren. Dies könnte sich als Teufelskreis erweisen, der ihre künftige Entwicklung behindert – ganz zu schweigen von der Störung der globalen Lieferketten durch diese Maßnahmen.

Andererseits wird Washingtons Versuch, die Ausfuhr von Technologien nach China zu kontrollieren, die Entschlossenheit und den Enthusiasmus Chinas, diese Kerntechnologien selbst zu entwickeln, nur noch mehr anspornen. Man kann daher sagen, dass eine geordnete Zusammenarbeit nicht nur den USA selbst, sondern auch China und der ganzen Welt viel mehr nützen würde.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Innovationvorsprung,USA,5-Nanometer-Chip