Am Freitag schloss der Goldpreis an der Shanghaier Goldbörse (SGE) bei 470 Yuan (60 Euro) pro Gramm, rund 20 Prozent über dem Preis von knapp 390 Yuan pro Gramm, der am 15. September letzten Jahres verzeichnet wurde. 

Auch auf dem Einzelhandelsmarkt für Goldschmuck herrscht rege Verkaufstätigkeit, obwohl die Preise für reinen Goldschmuck immer noch bei über 600 Yuan (76,60 Euro) pro Gramm liegen.

„Trotz des anhaltend hohen Goldpreises sind die Verbraucher weiterhin kauffreudig. Sie werden von den werterhaltenden Eigenschaften und der einfachen Wiederverwertbarkeit von Gold angezogen. Zudem sind September und Oktober die Hauptmonate für traditionelle Hochzeiten. Das steigert die Nachfrage nach Goldschmuck, der zu diesen Anlässen getragen wird“, sagt Tang Huan, Leiterin eines Goldschmuckgeschäfts in Shuibei, einem Zentrum für die Herstellung und den Handel von Goldschmuck in der südchinesischen Metropole Shenzhen, Provinz Guangdong.

Sie fügte hinzu, dass viele Geschäfte in das Goldrecycling eingestiegen seien und in der Regel Preise anböten, die um 10 Yuan unter den SGE-Preisen liegen würden. „Das Recyclingvolumen in unserem Geschäft ist im Vergleich zum letzten Monat um 15 bis 20 Prozent gestiegen“, erklärte Tang. 

Daten der China Gold Association zeigen, dass der Gesamtverbrauch von Gold in China in der ersten Hälfte dieses Jahres 554,88 Tonnen erreicht hat, was einem Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht – wobei der Kauf von Goldschmuck um fast 15 Prozent auf 368,26 Tonnen gestiegen ist.

Laut einem aktuellen Bericht des World Gold Council (WGC) über Trends im Schmuckeinzelhandel gaben 58 Prozent der 538 befragten Manager von Goldschmuckgeschäften, regionalen Einzelhändlern und Geschäftsführern in 76 Städten in China an, dass sie planen, ihre Goldschmuckbestände im kommenden Jahr zu erhöhen.

Ray Jia, Senior-Analyst bei WGC China, sagte, dass die verbesserten Aussichten für die chinesische Wirtschaft die lokale Goldnachfrage allen Herausforderungen zum Trotz etwas stützen könnten. Darüber hinaus könnten verschiedene Schmuckmessen und Branchenveranstaltungen die Nachfrage von Seiten der Hersteller und Einzelhändler ankurbeln, da diese ihre Lagerbestände auffüllen. Angesichts des bevorstehenden Nationalfeiertags und des Mittherbstfestes dürften die Einzelhändler ihre Bestände weiter aufstocken wollen.