Einheimische Marken unterstützen sich gegenseitig und profitieren davon

18.09.2023

In den letzten Wochen sind in Chinas Livestreaming-Sektor neue Konzepte wie „Teambuilding“ oder der Aufruf zu einem „rationalen Konsum“ populär geworden. Dabei geht es darum, dass ein Unternehmen andere Unternehmen fördert, wenn die eigenen Produkte ausverkauft sind. Auch wird betont, dass Qualität die höchste Priorität genieße, und keine Abstriche zugunsten niedriger Preise akzeptiert werden.

Einige in China hergestellte Produkte mit Qualitätsgarantie erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit. Einige dieser Marken sind sogar ausverkauft, während die Internetnutzer hitzige Diskussionen führen und praktische Vorschläge zur weiteren Unterstützung der einheimischen Produkte machen.

Die einheimische Marke Fenghua, auch bekannt als Bee & Flower, ist auf die Herstellung von Shampoo, Conditioner sowie Hautpflege- und Reinigungsprodukten spezialisiert. Fenghua hat über seine Live-Streaming-Plattform drei neue Reinigungspakete zum Preis von 79 Yuan auf den Markt gebracht und ein Video veröffentlicht, in dem es heißt: „Ob die Löhne steigen oder nicht, Fenghua wird die Preise nicht erhöhen." Die Internetnutzer würdigten dies einstimmig als den „bodenständigsten Kampf um Marktanteile“ bzw. die „bodenständigste Geschäftsschlacht“ (auf Englisch: „most down-to-earth business battle”). Das Thema „Fenghua Business Battle" stand am Mittwoch folglich an der Spitze der beliebtesten Suchanfragen auf Sina Weibo, nachdem das Unternehmen offiziell bekannt gegeben hatte, dass aufgrund unzureichender Produktionskapazitäten die aktuellen Produktlinien ausverkauft seien.

Am selben Tag stieg die Zahl der Follower des Fenghua-Flagship-Stores auf den wichtigsten digitalen Plattformen innerhalb eines Tages um 500.000, während der Live-Übertragungsraum auf diesen Plattformen die Worte „rationaler Konsum" zeigte.

Nur einen Tag später kündigten weitere inländische Marken wie HongXing Erke, Shanghai Baiyu Toothpaste und Shanghai Sulfur Soap ebenfalls 79-Yuan-Pakete an.

Am selben Tag registrierte die Kinderhautpflegemarke Yumeijing über Nacht Konten auf den Kurzvideoplattformen Xiaohongshu und Douyin, woraufhin Netizens scherzhaft sagten, dass diese Marken endlich dem Internet beigetreten seien. Medienberichten zufolge überstieg der erste Live-Streaming-Umsatz sofort die Marke von einer Million Yuan.

Dies alles passierte vor dem Hintergrund der umstrittenen Aussagen des Make-up- und Beauty-Influencers Li Jiaqi vom 10. September. Er hatte „unangemessene Bemerkungen" gemacht, die sich gegen einen Internetnutzer richteten, der sich darüber beschwert hatte, dass der Augenbrauenstift der chinesischen Marke Huaxizi mit einem Preis von 79 Yuan „zu teuer" sei.

Neben dieser aktuellen „Geschäftsschlacht" haben zudem auch die Live-Streams der einheimischen Marken im „Teambuilding-Stil" die Aufmerksamkeit der Kunden auf sich gezogen.

Medienberichten zufolge sieht man beim Betreten der Livestream-Räume einiger einheimischer Marken eine Vielzahl von einheimischen Produkten, die ordentlich vor der Kamera angeordnet sind. Sobald die Produkte der eigenen Marke im Livestream-Raum ausverkauft sind, beginnt der Gastgeber in diesen „Teambuilding-Livestreams damit, Produkte anderer einheimischer Marken vorzustellen.

Nachdem seine Produkte ausverkauft waren, kündigte das offizielle Konto von Fenghua am Samstag an, dass es dabei helfen werde, andere chinesische Marken zu fördern, die bei der „Geschäftsschlacht“ bislang leer ausgegangen waren. Viele offizielle Konten einheimischer Marken wie Malawangzi und Luhua hinterließen Kommentare in der Hoffnung, Hilfe zu erhalten. Einige Internetnutzer kommentierten, dass Fenghua damit den Ruf nach einem Zusammenschluss inländischer Marken ertönen lassen habe.

Medienberichten zufolge ist die Beliebtheit und der ausverkaufte Status vieler einheimischer Produkte darauf zurückzuführen, dass sie die aktuelle Marktnachfrage erfolgreich bedienen und sich als kostengünstig und erschwinglich positionieren, so der Kommentator Xie Xiaowen.

Fenghua hat in den 38 Jahren seines Bestehens noch nie eine Strafe von der Regierung erhalten, was laut Economic Daily darauf hindeutet, dass das Unternehmen nicht zugunsten niedriger Preise Abstriche bei der Qualität macht.

Neben den in letzter Zeit populären chinesischen Marken sind auch andere wie Huili-Schuhe und Refosian-Seiden und -Satins seit langem sowohl im Inland als auch im Ausland für ihre exquisite Handwerkskunst und hervorragende Qualität bekannt.

In Bezug auf den Huaxizi-Vorfall von Li Jiaqi kommentierten einige Internetnutzer, dass es wichtiger sei, sich auf die Gewährleistung einer hohen Qualität zu konzentrieren, anstatt Geld für Marketing auszugeben. Dies sollte die Grundlage bei der Entwicklung einheimischer Produkte darstellen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: einheimische Marken,Livestreaming,Geschäftsschlacht