China im Aktienrausch

Die Anzahl der neuen Portfolios gilt als grober Hinweis auf die Anzahl der neu in den Markt drängenden Einzelanleger. In der Vergangenheit hat es allerdings Fälle gegeben, in denen Einzelanleger mit gefälschten Papieren tausende von Portfolios eröffnet hatten, um Kurse zu manipulieren.

Außerdem gibt es das Problem der Doppelzählungen, da die meisten Investoren Portfolios am Shanghaier und am Shenzhener Aktienmarkt eröffnen, um in beiden Städten Aktien kaufen zu können. Daher ist die tatsächliche Anzahl der Investoren deutlich niedriger als die Anzahl der Portfolios.

Am Mittwoch vergangener Woche betrug die Anzahl der Portfolios in Shanghai und Shenzhen rund 95 Millionen, geht aus offiziellen Statistiken hervor.

Experten schätzen, dass es in China mindestens 30 Millionen Einzelanleger gibt. Geht man davon aus, dass jeder Anleger zu einer Familie von drei Personen gehört, dann sind rund 90 Millionen Chinesen direkt oder indirekt am Aktienmarkt beteiligt.

Vor dem Hintergrund, dass rund 800 Millionen der 1,3 Milliarden Chinesen auf dem Land leben und somit nur schlecht Zugang zu den Aktienmärkten haben, ist der Anteil der Investoren hoch.

Die Angst vor der Blase

Die Flut an neuem Geld hat die Kurse der Aktienmärkte in Shanghai und Shenzhen kräftig in die Höhe getrieben. Der Shanghaier Leitindex hat am vergangenen Mittwoch die psychologisch wichtige Marke von 4000 Punkten überschritten, nachdem er vor noch nicht einmal zwei Monaten die 3000 Punktemarke durchbrochen hatte.

Die rapiden Kurssteigerungen führen erneut zu Sorgen über die Überbewertung von Aktien. Manche Aktien an den Märkten in Shenzhen und Shanghai werden zu mehr als dem vierzigfachen des Kurs-Gewinn Verhältnisses gehandelt.


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