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07. 09. 2012 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Angebliches Gen-Lebensmittelexperiment verängstigt Eltern

Schlagwörter: Lebensmittelexperiment China USA Kinder Gen-Reis

Ein kürzlich in einem Wissenschaftsmagazin veröffentlichter Artikel hat in der Provinz Hunan für große Aufregung gesorgt. Im Jahr 2008 erhielten Schüler dort im Rahmen einer Studie angeblich gentechnisch veränderten Reis zum Verzehr. Die Angelegenheit wird derzeit noch untersucht.

Eltern, deren Kinder in der Provinz Hunan an einer Studie teilgenommen haben, bei dem angeblich gentechnisch verändertem Reis zum Einsatz kam, äußerten ihre Bedenken hinsichtlich möglicher gesundheitlicher Risiken.

Der Äußerungen der Eltern kommen zu einem Zeitpunkt, da einer der Autoren der Studie, Yin Shi’an, bestreitet, dass im Rahmen des Projektes gentechnisch veränderte Lebensmittel eingesetzt wurden.

Yin, Wissenschaftler am Chinese Center for Disease Control and Prevention (CDC) sowie am Nutrition and Food Safety Institute, wurde in einem am ersten August im American Journal of Clinical Nutrition erschienen Artikel als dritter Autor der Studie genannt.

In dem Artikel heißt es, dass im Jahr 2008 insgesamt 68 Kinder in Hengyang in der Provinz Hunan goldenen Reis, eine genetisch manipulierte Reissorte, zum Verzehr erhielten. Es sollte untersucht werden, ob dies Kindern mit Vitamin-A-Mangel helfen könnte. Die Studie wurde von der Tufts University in den USA geleitet.

Liang Xiaofeng, stellvertretender Direktor des China CDC, erklärte jedoch am Dienstag, dass bei jenem Teil des Forschungsprojektes, an dem Yin beteiligt war, kein goldener Reis verwendet wurde. Die Angelegenheit werde allerdings noch weiter analysiert.

Hu Yuming, ein Wissenschaftler des Hunan CDC, der als zweiter Autor der Forschungsarbeit aufgeführt wurde, bestritt am Sonntag ebenfalls die Verwendung von goldenem Reis und fügte hinzu, dass er seitens der Zeitschrift nicht gebeten wurde, den Artikel vor dessen Veröffentlichung zu unterzeichnen.

In der Gemeinde Jiangkou in Hunan, wo im Jahr 2008 die Studie stattfand, haben die Eltern der betroffenen Kinder ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht.

"Ich habe im Internet von der US-amerikanischen Forschungsarbeit erfahren", sagte Xie Xiaohua. "Ich habe wirklich Angst. Meine Tochter hat an der Studie teilgenommen und jetzt sieht sie viel kleiner aus als andere Kinder im gleichen Alter. Ich weiß nicht, ob das mit der Studie zu tun hat."

Ihre Tochter, die elfjährige Liao Ke, war eines der mehr als 60 Kinder. Liao aß nach eigener Aussage im Rahmen des Programms jeden Tag drei Mahlzeiten kostenlos in der Schule. Zu diesem Zeitpunkt sei sie sieben Jahre alt gewesen.

"Ich habe dort 15 Tage lang gegessen", erzählt sie. "Aber ich hatte dreimal Fieber in dieser Zeit. Meine Eltern baten mich, das Programm zu beenden."

"Wir wissen nicht, warum sie die Bluttests brauchten. Aber uns wurde von Lehrern gesagt, dass das Blut zu Tests in die USA geschickt würde", erklärte Liaos Mutter Xie.

Das Programm dauerte nur zwei Jahre.

"Bei dem Programm 2009 waren mehr Kinder beteiligt", sagte Xie.

Der Schulleiter wurde im Anschluss an das Programm ersetzt, sagte Herr Chen, ein Lehrer der Schule.

"Weil mein Sohn an dem Programm teilgenommen hatte, erwartete ich eine gründliche Untersuchung. Wir sollten die Wahrheit erfahren", fügte er hinzu.

Xie war der gleichen Meinung und forderte die Behörden auf, medizinische Untersuchungen der damals sechs- bis achtjährigen Kinder, die an der Studie teilnahmen, durchzuführen.

Allerdings stimmen einige chinesische Experten in den Bereichen Landwirtschaft und Lebensmittelsicherheit mit dem nicht überein und erklären, dass es keinen Grund zur Panik gebe.

Chen Junshi, ein Wissenschaftler der Chinesischen Akademie der Ingenieurswissenschaften und Experte für Lebensmittelsicherheit, sagte, die Behauptungen, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel nicht sicher seien, wären nie bewiesen worden.

Das öffentliche Interesse und der Medienrummel hinsichtlich dieses Themas basieren auf Missverständnissen über genetisch veränderte Lebensmittel und deren Sicherheit, fügte er hinzu.

Quelle: german.china.org.cn

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