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31. 12. 2009 | Druckversion | Artikel versenden| Kontakt |
Meiner Meinung nach war der Militäreinsatz sehr nötig. Man muss immer sagen, wenn man das jetzt nicht gemacht hätte, dann wäre vieles eskaliert. Dadurch dass der Staat gleich eingegriffen hat, ist es schnell relativ ruhig geworden und die meisten Bewohner sahen das auch als notwenig an, hatte ich so im Gefühl.
Haben Sie dabei mal gesehen, dass die Polizisten normale Passagiere, insbesondere uigurische angriffen oder schlugen ?
Nein. In den Bussen saßen zum Beispiel mehr Uiguren und einige Han. Alle wurden gleich behandelt, ganz normal. In den Uigurenvierteln von Ürümqi habe ich selbst nur gesehen, dass eher stichprobenweise einige Uiguren, mehr Jugendliche, die beispielsweise größere Taschen hatten, nach dem Ausweis gefragt wurden, aber gar nicht nach Gepäck oder so. Nur Ausweise, wo sie arbeiten und so in der Richtung.
In der Stadt von Ürümqi (Foto von Volkes Steuer)
Aber haben die dortigen Einwohner noch Angst?
Die Han-Chinesen, glaube ich, hatten etwas Angst, weil sie nicht so richtig wussten, was noch kommt. Aber andererseits beruhigte sie die Präsenz der Polizei. Bei den Uiguren, - sie hatten keine Angst. Sie bedauerten eher, dass die Touristen jetzt ausbleiben und auch die Han, weil ihre Geschäfte nicht laufen. Wo sonst ganz viele Touristen sind, waren die Straßen relativ leer. Sie haben keinen Umsatz und sie möchten eigentlich wieder zur Normalität zurückkehren.
Wodurch haben Sie das erfahren? Haben Sie Kontakte mit den Einheimischen aufgenommen? Können manche auch Englisch sprechen?
Kontakte hatte ich viele. Ich ging als Tourist durch Kaschgar und alle Händler freuten sich: "Oh, es kommt ein Tourist" und sie wollten, dass ich bei ihnen speise. Ja, sehr häufig bin ich englisch angesprochen worden. In jeder Stadt musste ich mich selbst versorgen, habe viele Souvenirs eingekauft und Sehenswürdigkeiten besucht. In jedem Geschäft, wo man war, haben sich alle gefreut, dass wieder ein Kunde ist. Einige Händler haben sich beklagt, dass es am Tag keine Kunden gibt. Manche fragten mich, woher ich komme und was ich mache, und so kamen wir ins Gespräch.
Per Bus und Bahn bin ich in Xinjiang insgesamt 8.000 Kilometer gefahren. Ich unterhielt mich sehr oft mit den Mitfahrenden, ob Uiguren, Han-Chinesen oder anderen. Wir haben in Englisch diskutiert. Naja, die Aussprache war oft schwer verständlich. Aber wir schafften es immer uns doch noch zu verstehen.
Im Bus (Foto von Volkes Steuer)
Haben Sie inzwischen Meldungen der deutschen Medien über diese Sabotage gelesen? Passen die Berichte zu ihrem Eindruck in Xinjiang?
Also, nach 14 Tagen in Xinjiang mit den Unruhen bin ich über Jiayuguan, Baotuo, Datong nach Beijing gereist und habe eigentlich nur ab und zu im Internetcafé einige Meldungen gelesen. Manche Artikel, finde ich, treffen nicht zu. Auch muss ich sagen, dass ich keinerlei Feindseligkeiten irgendwo erlebt habe. Weder in Ürümqi noch in Kaschkar, Kothan oder Turpan. Die Leuten waren sehr freundlich. Mir gegenüber und auch untereinander, also selbst wenn ein Han bei den Uiguren war, habe ich nirgendwo einen Konflikt gesehen.
Quelle: german.china.org.cn
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