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31. 12. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinabesuch

"Ganz Asien in einem Land" Exklusiv

Ich bin Informatiklehrer, es machte Spaß, sich an die schönen Reisen zu erinnern, was ich zuerst in kleine E-Books fasste, sie dann ausdruckte, um Freunde und Familie an den Reisen teilhaben zu lassen.

Bei der Grenze zwischen China und Pakistan (Foto von Volkes Steuer)

Also, nicht zum Verkaufen?

Nein, eigentlich nur für Freunde und Bekannte. Und wenn ich über China berichte, sagen sie "zeig mal, was du gesehen hast!", dann kann ich ihnen meine Broschüre zeigen und verschenken.

In Ihrer Broschüren gibt es am Ende immer eine Tabelle, in der Sie alle Ausgaben gerechnet haben? Wozu machen Sie das?

Wie ich gesagt habe, ich bin Lehrer im Gymnasium und habe auch große Schüler. Wenn sie in den Ferien nach China kommen, haben sie die Broschüre gleichzeitig als Hilfe und sehen, es ist nicht so teuer. Man muss nicht unbedingt in gute Hotels gehen. Man kann auch in Jugendherbergen oder Hostels übernachten. Dabei lernt man viele Leute, Sprachen und Kulturen kennen.

Haben Sie auch manche Ihrer Vorurteile über China durch die Reisen geändert?

Ich habe eigentlich erst gedacht, dass es in China ganz viel Action geben würde. Am Ende muss ich feststellen, dass es doch viel normaler ist als man denkt. Im zweiten Jahr wollte ich speziell diese Vorurteile mir anschauen, indem ich nach Yunnan, Guilin und auch Sichuan gereist bin. Ich wollte sehen, wie die Minoritäten leben. Ich stellte fest, dass die Minoritäten viele Sonderrechte haben, in manchen Bereichen mehr als die Han-Chinesen.

Im welchen Bereich meinen Sie eigentlich?

Zum Beispiel dürfen sie mehrere Kinder statt eines Kindes kriegen. 2006 habe ich einen tibetischen Studenten im Flugzeug getroffen. Er studierte in Xianyang (in der Provinz Shaanxi) und hat mir erzählt, dass die Schüler von den nationalen Minderheiten auch bei der Hochschulaufnahmeprüfung in China gefördert werden. Wenn sie gute Ausbildung haben, können sie genau dasselbe machen wie alle anderen Han-Chinesen. Die Lebensqualität hängt stark von der Bildung ab. In Tibet habe ich von einem Mönch mit Laptop und Handy Fotos gemacht.

Aber wurden ihre religiösen Aktivitäten von der chinesischen Regierung gestört oder verboten?

Ich glaube nicht. Am Jokhang-Tempel habe ich gesehen, wie Gläubige auf der Erde liegend beteten. Zum Potala-Palast machen jeden Tag tausende Tibeter ihre Wallfahrt. Das ist reine Religion. Ich weiß, dass es in Tibet unter zwei Millionen Einwohnern fast 100.000 Mönche gibt. Ohne China – das kann sich eigentlich kein Land leisten. Das ist eine Geld-Frage. Bei Lhasa war ich in einem Kloster zu einer Zeremonie. Dort werden einige hunderte Mönche ausgebildet. Es ist eine Kloster-Universität. Die Religion wird sogar gefördert. In Deutschland nimmt aber im Gegenteil die Zahl der christlichen Klöster und Kirchen extrem ab, es ist der Preis der Zivilisation. In Tibet hatte ich nicht den Eindruck, dass die Zahl abnimmt. Stattdessen baut und restauriert der Staat sehr viel.

Die Broschüre vom Jahr 2006 (Foto von Volkes Steuer)

Ihre Broschüre vom Jahr 2007 heißt "China, das Land des Lächelns". Wollen Sie in diesem Jahr noch eine Broschüre schreiben?

Ja, auf jeden Fall.

Haben Sie den Titel schon ausgedacht?

Ungefähr so: "Ganz Asien in einem Land".

Warum?

Es gibt Wüsten, es gibt hohe Gebirge. Alles, was es in Asien gibt, auch die Völker und Kulturen; Muslime, Buddhisten, Lama, gibt es auch in China. Alles, was man in Asien findet, findet man in China in irgendeiner Variante auch.

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Quelle: german.china.org.cn

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