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31. 12. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinabesuch

"Ganz Asien in einem Land" Exklusiv

Da fällt mir noch ein, dass ich in Ürümqi einmal zwei westliche Reporter, mit einer großen Kamera, auf der Straße sah, die versuchten, ein bisschen Stimmung für ihre Sendung zu machen, möglichst mit einer Action-Szene, aber die Uiguren hatten keine Lust , mitzuspielen und so passierte nichts. Die beiden sahen quasi enttäuscht aus. (lacht)

Zur Polizei muss ich noch sagen, zum Beispiel in Kaschgar gibt es ganz wenige Han und so sind dort alle Polizisten Uiguren. Auch in Ürümqi sind viele Uiguren in der Polizei.

Was machen sie da?

Dasselbe wie alle anderen Polizisten. Deswegen bin ich der Meinung, dass manche Artikel so falsch sind, weil sie schreiben, die Polizei wäre nur aus Han-Chinesen und diese unterdrücken die Uiguren.

Was glauben Sie, worin besteht der Grund, dass manche Medienberichte den Tatsachen ausweichen?

Das ist schwierig zu sagen. Die Medien möchten immer gerne Action und Vorurteile bedienen. Bei Problemen, die in ihren Ländern selbst nicht gelöst wurden, lenkt man gern davon ab und zeigt mit dem Finger auf andere, wie China. In Europa gibt es die Korsen, die Basken, die Kurden und andere Minderheiten, die Anschläge verüben. Das wird verdrängt, indem man sagt: "Ja in China, die werden unterdrückt. – das sind, wie die Tschetschenen, Freiheitskämpfer. – Basken und Kurden aber sind Terroristen." Diese Doppelmoral ist schlimm, zumal die Probleme mit Minderheiten besonders in Frankreich und den USA regelmäßig in Gewaltexzessen gipfeln.

Eine Hinweistafel auf der Straße (Foto von Volkes Steuer)

Gab es aber manche Uiguren oder die Leute von anderen ethnischen Minderheiten, die bei Ihnen den Wunsch geäußert haben, unabhängig von China werden zu wollen?

Erst ein Mal, die anderen Minderheiten Kasachen, Mongolen und so weiter in Xinjiang haben überhaupt kein solches Problem mit den Han-Chinesen, weil sie stets nur die zweit- oder drittmeisten in Xinjiang waren.

Bei den normalen Uiguren entstand diese Frage auch nicht. Erstaunlicherweise hat mir keiner gesagt: "Wir wollen selbstständig werden". Es kam mal. Ja, wie: "Wir sind reich an Ressourcen, haben viel Erdöl und so sollte uns die Regierung mehr zur Verfügung stellen, weil wir viele Schätze haben." Aber dass Xinjiang nicht zu China gehört, stand nicht zur Debatte.

Was ist dann das Hauptproblem zwischen den Uiguren und den Han-Chinesen?

Ihre Hauptsorge ist, was sie mir erzählten, dass ihre Religion, ihre Kultur verloren gehen kann und ihre Nachkommen die Sprache vielleicht in zwanzig, dreißig Jahren nicht mehr sprechen könnten und nur alles Chinesisch ist. Das ist die Angst einiger weniger. Aber die meisten sahen optimistisch in die Zukunft, denn es gibt viele kleinere Minderheiten in China, die ihre Kultur seit Hunderten von Jahren erhalten haben und jetzt einige Sonderrechte genießen. Ein Uigurer erzählte mir auch, dass ihre Schrift sogar auf dem Geldscheinen der Volkesrepublik steht. Also, eine der vier Schriften von ethnischen Minderheiten.

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Quelle: german.china.org.cn

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