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21. 04. 2009 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Nanjing: City of Life And Death

Im April kommen zwei Filme über das Nanjing-Massaker in die chinesischen Kinos. Der eine ist der deutsche Film John Rabe, der andere ist Nanjing! Nanjing! (Englischer Name: City of Life And Death).

Im Film City of Life And Death werden die Gräuel des Nanjing Massakers thematisiert. Der Regisseur möchte mit ihm zeigen, dass auch die japanischen Soldaten Menschen und keine Monster waren. Er will damit erreichen, dass man die Geschichte aufarbeitet und von ihr lernt.

Die Tagebücher der japanischen Soldaten, welche am Nanjing Massaker beteiligt waren, inspirierten den Regisseur Lu Chuan. Meist beschrieben sie zwar nur die Details ihrer täglichen Aufgaben wie Essen und Duschen, doch auf diese nüchternen Einträge folgte zumeist eine Beschreibung des Schreckens. Ein Soldat schrieb beispielsweise über die hundert Gefangenen, die er neben dem Fluss erschießen musste – freute sich aber im selben Eintrag über Zucker, den er gefunden hatte und mit welchem er eine süße Bohnensuppe kochen würde. "Diese Soldaten waren normale Menschen, keine Teufel. Doch der Krieg machte sie zu einem Teil der riesigen Tötungsfabrik. Am ersten Tag der Besetzung waren die Soldaten vielleicht ein bisschen nervös, doch nach 20 oder 30 Tagen des Tötens war es Teil ihres Lebens; so alltäglich wie Essen und Duschen", so Lu.

Im ersten Jahr seines Studiums vor 20 Jahren besuchte Lu das Denkmal der Opfer des Nanjing Massakers und betrachtete jeden Teil davon. Danach verließ er den Ort mit dem Gefühl, dass Nanjing "eine Stadt mit einer Narbe im Gesicht" sei. Sein dritter Film "Nanjing! Nanjing!" wird am 22. April in die Kinos kommen und, so hofft Lu, die alten Wunden zu heilen helfen. Lu zeigte nämlich einfache Chinesen, Japaner und Europäer während des Krieges, anstatt bloß die Japaner wegen der Gräueltaten anzuklagen. "Wenn wir die Geschichte näher untersuchen wollen, merken wir, dass es kaum Quellen zu den einfachen Chinesen und ihrem Widerstand gibt. Da merkt man, dass etwas fehlt…", so der Regisseur. Doch unter den Bergen historischer Quelle, die er aus China und Japan zusammentrug, fand Lu auch Angaben dazu, wie die einfachen Menschen auf ihre eigene Art kämpften. So fand er in den Aufzeichnungen japanischer Soldaten Beschriebe, wie ein paar chinesische Soldaten in Nanjing blieben und schwere Kämpfe mit den Japanischen austrugen, nachdem die Stadt im Dezember 1937 übernommen wurde. So beschrieb ein japanischer Soldat, wie sich ein paar chinesische Soldaten in einem vermeintlich leeren Panzer versteckt hatten und einen Überraschungsangriff starteten. In einem anderen wurde beschrieben, wie ein Chinese Frauen tröstete, die Selbstmord begehen wollten.

Überlebenskampf.

"Manche Historiker vertreten die ziemlich naive Auffassung, dass das Massaker bloß so brutal ausfiel, da die Leute keinen Widerstand leisteten. Das ist natürlich völliger Blödsinn – jeder Mensch verteidigt sich so gut er kann, wenn er oder seine Familie angegriffen wird", meinte Lu. Im Film selber zeigte er vier Chinesen, sowohl Historische wie auch Erfundene. So ein Polizist, der bis zum Schluss kämpfte, oder eine Lehrerin, welche ihr Leben für andere gab. Daneben eine Prostituierte, die sich zur Wehr setzte, als die Japaner eine Sicherheitszone für Frauen stürmten, und ein Sekretär, welcher seine Familie und Freunde mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln schützte. "Ich möchte den Besuchern zeigen, dass ich nicht von Feiglingen abstamme. Die Rettung und Selbstrettung meiner Vorfahren und der Geist, der dahinter stand, trägt China bis heute. Dies war für mich die eigentliche Motivation für diesen Film."

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Quelle: China Daily

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