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Religion

Anhang: Das Reinkarnationssystem der Lebenden Buddhas

Während der Bildung und Entwicklung des Tibetischen Buddhismus sind verschiedene Sekten und Schulen entstanden. Um ihre eigenen Interessen zu schützen und ihre dominierende Stellung zu festigen, haben alle Sekten jeweils ein Erbesystem etabliert, damit ihre Vorrechte fortgesetzt werden können. Das ist der Grund der Bildung des Reinkarnationssystems der Lebenden Buddhas.

Die Reinkarnation der Lebenden Buddhas begann bei Karma Kagyu, einer Schule der Kagyu-Sekte des Tibetischen Buddhismus. 1283, als Karma Pashi, ein hochgebildeter Mönch von Karma Kagyu, dem der mongolische Khan Mongo den Titel ,,Staatlicher Tutor“ verliehen und eine mit goldenen Fäden umsäumte schwarze Mütze geschenkt hatte, auf dem Sterbebett lag, sprach er seinen Wunsch aus, nach einem Kind als seiner Wiedergeburt zu suchen, um die schwarze Mütze zu erben. Dies war der Beginn des Reinkarnationssystems der Lebenden Buddhas mit schwarzer Mütze. Danach folgen die anderen Sekten des Tibetischen Buddhismus ihrem Beispiel. Das Reinkarnationssystem der Dalai Lamas wurde im 16. Jahrhundert und das der Panchen Erdenis im Jahr 1713 eingeführt. Als die Gelug-Sekte im 17. Jahrhundert in Tibet an die Macht gekommen war, wurde das Reinkarnationssystem der Lebenden Buddhas zu einem Mittel der Machthaber Tibets für die Suche nach Vorrechten. Um diesem Missstand abzuhelfen, veröffentlichte die Qing-Dynastie im Jahr 1793 das ,,29-Artikel-Statut für eine noch effektivere Verwaltung Tibets“. In Artikel 1 des Statuts wird die Einführung des Systems der Losziehung aus der goldenen Urne zur Bestimmung der Wiedergeburt eines verstorbenen Lebenden Buddhas festgelegt. Zu diesem Zweck ließ der Qing-Hof zwei goldene Urnen anfertigen: eine für den Dalai Lama und den Panchen Erdeni, die im Jokhang-Kloster in Lhasa aufbewahrt wird, und eine für Große Lebende Buddhas und Hutogtu-Buddhas in der Mongolei, die im Lamatempel Yonghegong in Beijing aufbewahrt wird.

Der Staat respektiert diesen Glauben und praktiziert die Reinkarnation der Lebenden Buddhas sowie die religiösen Rituale und historische Gepflogenheiten des Tibetischen Buddhismus. Im Jahr 1992 genehmigte das Büro für Religiöse Angelegenheiten beim Staatsrat den Nachfolger des 17. Lebenden Buddhas Karmapa. Im Jahr 1995 wurde das Seelenkind der Reinkarnation des 10. Panchen Erdeni nach den tibetischen buddhistischen Ritualen und den historischen Gepflogenheiten durch die Losziehung aus der goldenen Urne bestätigt und vom Staatsrat genehmigt. Anschließend wurde die Inthronisationsfeier des 11. Panchen Erdeni veranstaltet.

Seit der demokratischen Reform hat es mehr als 30 Lebende Buddhas, die vom Staat und dem Autonomen Gebiet Tibet genehmigt wurden, gegeben.


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