Der Katholizismus
Die einzige katholische Kirche in Tibet liegt im Dorf Shangyanjing des Landkreises Markam an der Grenze zwischen Sichuan und Yunnan. Seitdem der Katholizismus im Jahr 1865 zum ersten Mal in Yanjing gelangt war, haben 17 Personen nacheinander in der katholischen Kirche als Priester oder Missionär fungiert. Die Bewohner des Dorfes Shangyanjing sind meistens Tibeter, einige von ihnen sind Angehörige der Naxi-Nationalität. 80 Prozent der Bewohner des Dorfes bekennen sich zum Katholizismus. Insgesamt gibt es über 740 Katholiken, über 600 davon leben in diesem Dorf, die übrigen anderswo. Die Heilige Schrift ist eine tibetische Übersetzung. Die lokalen Katholiken betrachten wie die anderen Tibeter das tibetische Neujahr als Beginn eines neuen Jahres, zugleich feiern sie das Weihnachten als ein wichtiges Fest. Aber zu Weihnachten gibt es bei ihnen weder Weihnachtsbäume noch Weihnachtsmänner. Bei der Messe führt der Priester den Vorsitz und hält eine Predigt, alle Katholiken und eingeladenen Besucher essen im Hof der Kirche und tanzen dann Gorzhuang- und Xuanzi-Tänze. Jedes Jahr, wenn das Gangda-Kloster, ein Kloster des Tibetischen Buddhismus, das in der Nähe der Kirche liegt, das Göttertanz-Fest feiert, lädt es auch den Priester und die anderen Katholiken zur Bewunderung des Göttertanzes, einen Tanz des Tibetischen Buddhismus, ein.
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