Traditioneller volkstümlicher Sport in Tibet
Der traditionelle volkstümliche Sport in Tibet ist aus den einzigartigen geographischen Verhältnissen der Natur und den Sitten und Gebräuchen des Alltagslebens der ethnischen Gruppe entstanden. Er steht im Zusammenhang mit Unterhaltungen und auch mit den volkstümlichen kalendarischen Zeiteinteilungen. Bei solchem Sport geht es sowohl um Wettbewerb, als auch um Vorführung. Die hauptsächlichen volkstümlichen Sportarten sind:
Pferderennen (in Alltagskleidung gekleidet auf einem Pferd ohne Sattel reiten);
Reitkunst (vom Pferd aus Pfeile abschießen, Hadas vom Feld aufheben. Die Teilnehmer sind festlich gekleidet und tragen große rote Hüte, die Pferde sind mit Federn und bronzenen Glocken geschmückt);
Polo (vom Pferde aus Bälle mit einem langen Schläger von sich hertreiben);
Bogenschießen (ziemlich weit verbreitet in Mainling, Medog und Zayu. Die Spitze der Pfeile sind mit Löchern versehen, dadurch wird Geräusch erzeugt, wenn die Pfeile in der Luft fliegen. So werden diese auch als ,,geräuschvolle Pfeile“ bezeichnet);
Ringen (Die beiden Teilnehmer sind in tibetischem Gewand gekleidet mit einem breiten Gürtel um die Taille, der eine darf den anderen an der Taille fassen und diesen unter Einsatz von Hand und Körper auf den Boden zwingen, wobei die Beine und Füße nicht verwendet werden dürfen);
Tauziehen (eine dicke Schnur mit einem Ring jeweils an beiden Enden. Zwei Personen, Rücken an Rücken, legen die Ringe um den eigenen Nacken, wobei die Schnur über den Oberschenkel führt. Die beiden legen ihre Hände und Knie auf den Boden. Der Sieger ist derjenige, der den Gegner über die Mittellinie gezogen hat);
Jakrennen (für den Wettbewerb wird der Kopf des Jaks mit roten Blumen geschmückt, die Sättel sind ebenfalls schön geschmückt. Die Reiter reiten auf den Jaks und schwingen die Peitsche. Der Sieger ist derjenige, der als erster das Ziel erreicht).
Außerdem gibt es noch das Stemmen von Steinen und tibetisches Go.
Manche der traditionellen tibetischen Sportarten wurden standardisiert und in den Rahmen des modernen Leistungssports aufgenommen.
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