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22. 09. 2011 Druckversion | Artikel versenden| Kontakt

Chinesische Auslandshilfe

Schlagwörter: China Auslandshilfe

III. Formen

China leistet Auslandshilfe in acht Formen: Komplettanlagen, Güter und Material, technische Zusammenarbeit, Bildungskooperation, Ärzteteams, Katastrophenhilfe, Freiwillige und Schuldenerlässe.

Komplettanlagen

China unterstützt Komplettanlagen für die Produktion und den gesellschaftlichen Bedarf in den Empfängerländern mit Gratishilfe und zinsfreien Krediten, wobei chinesische Unternehmen die Grundlagenermittlung, die Projektierung und den Bau ganz oder teilweise übernehmen, Anlagen und Baumaterial vollständig oder teilweise liefern sowie Fachpersonal für die Bauleitung, Montage und Probeläufe entsenden. Nach der Fertigstellung wird das Bauprojekt dem jeweiligen Land übergeben.

Komplettanlagen sind die wichtigste Form der chinesischen Auslandshilfe. Ab 1954 unterstützte China in dieser Form Vietnam und die KDVR, um im Krieg zerstörte Bahnlinien, Straßen, Häfen, Brücken, Verkehrsanlagen etc. zu reparieren. Mit dem Aufbau industrieller Infrastruktur leistete China einen großen Beitrag zum Wiederaufbau und zur wirtschaftlichen Entwicklung der beiden Länder nach dem Krieg. Seitdem wurden derartige Bauprojekte ständig ausgeweitet und stellen einen großen Anteil der Auslandhilfe dar; die Ausgaben dafür betragen rund 40 Prozent der Gesamtausgaben für die Auslandshilfe. Bis Ende 2009 errichtete China mehr als 2000 Komplettanlagen in den Bereichen Industrie, Landwirtschaft, Kultur und Bildung, Gesundheitswesen, Kommunikation, Stromerzeugung, Energie und Verkehr, welche Arbeit und Lebensstandard der Bevölkerung vor Ort direkt verbessert haben.

 

Grafik 2: Chinesische Komplettanlagen im Ausland (bis Ende 2009)

Branche

Anzahl der Projekte

Branche/Bereich

Zahl der Projekte

Landwirtschaft

215

Industrie

635

Ackerbau, Viehzucht und
Aquakultur

168

Leichtindustrie

320

Bewässerung

47

Textilindustrie

74

Öffentliche Einrichtungen

670

Funk und Elektronik

15

Konferenzhallen

85

Maschinenbau

66

Sportstätten

85

Chemie

48

Theater und Kinos

12

Holzverarbeitung

10

Gebäude

143

Baumaterial

42

Städtische Einrichtungen

37

Metall

22

Brunnen und
Wasserversorgung

72

Kohle

7

Volksbildung und
Gesundheitswesen

236

Erdöl

19

Wirtschaftliche

Infrastruktur

390

Erkundung von
Bodenschätzen

12

Verkehr und Transport

201

Sonstiges

115

Stromerzeugung

97

 

 

Rundfunk und
Telekommunikation

92

Gesamtzahl

2025


Anmerkung: ausgenommen Projekte mit zinsgünstigen Krediten

 

Güter und Material

Güter und Material sind Produktions- und Konsumgüter sowie technische Erzeugnisse oder einzelne Anlagen, die China den Empfängerländern im Rahmen der finanziellen Unterstützung zur Verfügung stellt. China übernimmt auch entsprechende technische Dienstleistungen.

Die chinesische Auslandshilfe begann mit der Unterstützung durch Güter und Material. Trotz der Knappheit in China selbst wurden in den 1950er und 1960er Jahren afrikanischen und asiatischen Ländern zahlreiche Produktions- und Konsumgüter angeboten, um sie im Kampf für nationale Befreiung und bei der Entwicklung ihrer eigenen Volkswirtschaft zu unterstützen. Daneben lieferte China im Rahmen von Komplettanlagen entsprechende Einrichtungen und Materialien. Die Hilfsgüter sind stets die besten Erzeugnisse Chinas, darunter Maschinen, medizinische Einrichtungen, Prüfgeräte, Transportmittel, Büroartikel, Lebensmittel und Medikamente, welche in den Empfängerländern für die Produktion und das Leben der Bevölkerung dringend benötigt werden. Einrichtungen wie Verkehrsflugzeuge, Züge und Containerprüfgeräte steigern auch das Entwicklungsniveau der Fertigungsindustrie in Empfängerländern.

Technische Zusammenarbeit

Technische Zusammenarbeit besteht darin, dass China technisches Fachpersonal entsendet, um die Produktion, den Betrieb bzw. die Wartung der errichteten Projekte zu leiten, Manager und Techniker vor Ort auszubilden, landwirtschaftliche Versuche (Anbau, Zucht und Produktion) zur Produktionssteigerung durchzuführen, landwirtschaftliche Techniken und traditionelles chinesisches Handwerk zu vermitteln sowie Entwicklungsländer bei Grundlagenermittlung, Erkundung, Planung und Forschung zu unterstützen und sie zu beraten.

Technische Zusammenarbeit ist eine wichtige Form der Kooperation, die dazu dient, das Potenzial der Entwicklungsländer zur selbstständigen Entwicklung zu fördern. Sie findet in vielen Bereichen statt, darunter industrielle Produktion und Management, Ackerbau und Viehzucht, Kunsthandwerk wie Weben und Sticken, Kultur und Bildung, Sport, Gesundheitswesen, Entwicklung umweltfreundlicher Energiequellen wie Biogas und kleine Wasserkraftwerke, Erkundung von Bodenschätzen sowie wirtschaftliche Planung. Meist dauert ein Projekt ein bis zwei Jahre, kann aber bei Bedarf des Empfängerlandes verlängert werden.

Bildungskooperation

China führt zur Bildungskooperation zahlreiche bilaterale Austauschprogramme durch, darunter Forschungs- und Weiterbildungsaufenthalte für Regierungsbeamte, akademische Ausbildung und technische Fortbildung.

China führt seit 1953 solche Programme durch. Von den 1950er bis in die 1970er Jahre kamen zahlreiche Praktikanten – vor allem aus der KDVR, Vietnam, Albanien, Kuba und Ägypten – in zwei Duzend Branchen wie Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Leicht- und Textilindustrie, Verkehr und Gesundheitswesen nach China. Seit 1981 arbeitet China mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) zusammen und hält Ausbildungskurse in angewandten Techniken für Personal aus Entwicklungsländern in China ab. Seit 1998 organisiert chinesische Regierung Forschungs- und Fortbildungsaufenthalte für Regierungsbeamte, welche immer mehr Regierungsabteilungen und Bereiche einbeziehen und deren Umfang ständig wächst. Bis Ende 2009 hat China mehr als 4000 solcher Kurse veranstaltet, bei denen mehr als 120 000 Beamte, Praktikanten, Manager und Techniker in zwei Dutzend Bereichen, darunter Wirtschaft, Diplomatie, Landwirtschaft, Gesundheitswesen und Umweltschutz, ausgebildet wurden. Zurzeit kommen jährlich rund 10 000 Personen aus Entwicklungsländern zur Ausbildung nach China. China hat außerdem Hilfe in Form von technischer Zusammenarbeit geleistet, um in den Empfängerländern zahlreiche Manager und Techniker auszubilden.

Ärzteteams

China entsendet Ärzteteams, stellt kostenlos medizinische Geräte und Medikamente zur Verfügung und bietet in den Empfängerländern medizinische Behandlung an festen Orten oder in mobilen Krankenstationen an.

1963 schickte China das erste Ärzteteam nach Algerien. Bis heute hat China Ärzteteams in 69 Länder in Asien, Afrika, Europa, Lateinamerika, der Karibik und Australien entsandt, die unter schlechten Bedingungen in rückständigen Gebieten mit einem Mangel an Ärzten und Medikamenten arbeiten und dennoch zahlreiche weit verbreitete und häufig auftretende Krankheiten behandeln. Sie heilten mit Akupunktur, Tuina-Massage sowie einer Kombination aus Schulmedizin und traditioneller chinesischer Medizin auch zahlreiche komplizierte Fälle und retteten viele todgeweihte Patienten. Außerdem bringen diese Ärzteteams dem medizinischen Personal vor Ort medizinische Techniken bei und verbessern so die Versorgung vor Ort. Die Ärzteteams dienen dem Volk in den Empfängerländern mit Leib und Seele, mit hervorragenden medizinischen Kenntnissen und mustergültiger Ethik, hohem Verantwortungsbewusstsein und Missionsgefühl und haben dadurch den Respekt und das Lob der Regierung und der Bevölkerung in den Empfängerländern gewonnen. Bis Ende 2009 entsandte China mehr als 21 000 Mediziner, die mehr als 260 Millionen Patienten behandelten. 2009 waren 1324 Chinesen in 60 Ärzteteams in 130 medizinischen Einrichtungen in 57 Entwicklungsländern tätig.

Katastrophenhilfe

China leistet in Eigeninitiative oder auf Ersuchen der Empfängerländer Hilfe nach Naturkatastrophen und humanitären Krisen in Form von Hilfslieferungen, finanzieller Unterstützung und Rettungsteams, um die materiellen und menschlichen Verluste für die Bevölkerung in den Katastrophengebieten zu mindern und das Empfängerland bei der Bewältigung der schwierigen Lage nach der Katastrophe zu unterstützen.

China nimmt seit Jahren aktiv an Hilfsaktionen teil und spielt eine immer wichtigere Rolle in der internationalen humanitären Hilfe. Damit die Hilfsaktionen schneller und effektiver werden, richtete China im September 2004 formelle Strukturen für die Entsendung von humanitärer Hilfe und Katastro-phenhilfe ein. Nach dem Erdbeben im Indischen Ozean im Dezember 2004 entfaltete China die bisher größte Aktion zur Katastrophenhilfe. Die Unterstützung für die Empfängerländer betrug insgesamt über 700 Millionen Yuan. In den letzten fünf Jahren hat China insgesamt rund 200 Mal Hilfslieferungen entsandt, darunter dringend benötigte technische Unterstützung zur Verhütung und Bekämpfung der Geflügelpest in Ostasien, Hilfsgüter und Geldmittel für das von einer Heuschreckenplage und Cholera heimgesuchte Guinea-Bissau, für die Opfer von Denguefieber in Ekuador, die Opfer der Schweinegrippe in Mexiko, der Erdbeben im Iran, in Pakistan, in Haiti und in Chile, für die Opfer des Hurrikans in Madagaskar, des Taifuns in Myanmar und des Hurrikans in Kuba sowie des Hochwassers in Pakistan. China spendete Nahrungsmittel für die KDVR, Bangladesch, Nepal, Afghanistan, Burundi, Lesotho, Simbabwe, Mosambik und andere Länder.

Freiwillige

China entsendet Freiwillige in andere Entwicklungsländer, die im Bildungs- und Gesundheitswesen sowie anderen gesellschaftlichen Bereichen für die lokale Bevölkerung arbeiten. Derzeit entsendet China Freiwillige für Entwicklungshilfe und als Chinesischlehrer.

Im Mai 2002 entsandt China zum ersten mal fünf junge Freiwillige nach Laos, die ein halbes Jahr lang im Bildungs- und im Gesundheitswesen arbeiteten. Bis Ende 2009 entsandte China 405 junge Freiwillige nach Thailand, Äthiopien, Laos, Myanmar, Seychellen, Liberia, Guyana und zwölf weitere Entwicklungsländer, die beim Chinesischunterricht, bei der TCM-Behandlung, der Verbreitung landwirtschaftlicher Techniken, beim Sportunterricht, in Computerkursen und bei internationalen Hilfsaktionen tätig waren. In einigen Ländern wie Äthiopien und Guyana arbeiten ständig chinesische Freiwillige. Seit 2003 schickt China Freiwillige als Chinesischlehrer ins Ausland. Bis Ende 2009 wurden 7590 freiwillige Chinesischlehrer in mehr als 70 Länder entsandt.

Schuldenerlässe

China erlässt manchen Entwicklungsländern ihre Schulden. Die chinesische Regierung übt nie Druck auf die verschuldeten Länder aus, Kredite zurückzuzahlen. Wenn das Empfängerland mit der Rückzahlung von zinslosen Krediten Probleme hat, ergreift die chinesische Regierung flexible Maßnahmen und verschiebt die Rückzahlungsfrist nach bilateralen Konsultationen. Zur Erleichterung der Schuldenlast der Länder mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten hat China auf der ersten Ministerkonferenz des Forums für Chinesisch-Afrikanische Zusammenarbeit (FOCAC) im Jahr 2000, auf der Hochrangigen UNO-Konferenz über Entwicklungsfinanzierung 2005, auf dem Gipfeltreffen des FOCAC 2006 in Beijing, auf der Hochrangigen UNO-Konferenz über die Millennium-Entwicklungsziele 2008, auf der vierten Ministerkonferenz des FOCAC und auf der Hochrangigen UNO-Konferenz über die Millennium-Entwicklungsziele 2010 jeweils bekannt gegeben, den am höchsten verschuldeten und den unterentwickeltsten Staaten, die diplomatische Beziehungen mit China unterhalten, die Schulden ihrer zinslosen Kredite zu erlassen. Bis Ende 2009 unterzeichnete China mit 50 Ländern Protokolle über Schuldenerlässe. Insgesamt wurden 380 Kredite in Gesamthöhe von 25,58 Milliarden Yuan erlassen.

 

Grafik 3. Schuldenerlässe Chinas (bis Ende 2009)

Regionen

Zahl der
Länder

Zahl der
erlassenen Kredite

Gesamthöhe
(in Mrd. Yuan)

Afrika

35

312

18,96

Asien

10

41

5,99

Lateinamerika und Karibik

2

14

0,40

Ozeanien

3

13

0,23

insgesamt

50

380

25,58



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Quelle: german.china.org.cn

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