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german.china.org.cn | 06. 12. 2012

Reisebericht eines Deutschen: "Survival in Beijing!" (Teil 2) Exklusiv

Schlagwörter: Beijing Verkehr Stau

von China.org.cn-Leser Klaus Haberlandt, Brandenburg

Um es gleich vorweg zu nehmen, der Straßenverkehr in China und besonders in den Großstädten ist chaotisch und trotzdem absolut beeindruckend. Als ich mich in Beijings Straßen mit dem dortigen Verkehr konfrontiert sah, ging mir nur ein Gedanke durch den Kopf: Wenn etwas in Beijing für Ausländer gefährlich ist, dann ist es mit Sicherheit zuallererst der Verkehr.

Wenn etwas in Beijing für Ausländer gefährlich ist, dann ist es mit Sicherheit zuallererst der Verkehr.

Manchmal stellte ich mich an besonders belebte Kreuzungen und beobachtete das lebendige und rasante Treiben auf den Fahrbahnen. Immer mehr kam ich dabei zu der Erkenntnis, dass man in dieser Stadt nicht unbedingt Auto fahren muss. Ich bin in vielen Ländern und Städten Europas mit dem Auto unterwegs gewesen, und selbst der Linksverkehr hat mir bei meinen Aufenthalten in England, Schottland, Wales und Irland nichts ausgemacht. Aber schon beim Beobachten dieser rasanten Fahrweise – beispielsweise am Tian´anmen Platz, wo es streckenweise keine Spuren auf den Fahrbahnen gibt – bekam ich ein beklemmendes Gefühl.

Aber nicht die Autos und Busse sind die gefährlichsten Orte im Beijinger Straßenverkehr. Die schwächsten Glieder in der Kette sind die Fußgänger, gefolgt von den zahllosen Zwei- und Dreiradfahrern. Nur wenige Zweiradfahrer tragen Helme, aber viele einen Atemschutz. Wenigstens in diesem Bereich achten die Fahrer auf ihre Gesundheit. Einen Vorteil haben die Fahrrad-, Moped- und Motoradfahrer in einen Stau jedoch: Sie kommen schneller von A nach B als jedes Auto.

Rot an einer Ampel ist für die meisten Fußgänger nicht mehr als ein wohl gemeinter Hinweis, beim überqueren der Kreuzung mehr Konzentration aufzuwenden. Dazu kommt aber auch der Umstand, dass ein Überqueren der Fahrbahn in einer Grünphase oft unmöglich ist, weil diese einfach zu kurz sind. Im Verlaufe meines Aufenthalts in der lebendigen Stadt kam ich zur folgenden Erkenntnis: Der sicherste Weg besteht darin, im Verbund mit vielen Chinesen die Straße oder Kreuzung zu überqueren, da in diesem Fall die Autofahrer mehr oder weniger machtlos sind. Es gelang mir auch immer mehr, dem schnellen Hindernislauf eine sportliche Seite abzugewinnen.

Noch ein paar Worte zum alltäglichen Stau auf meinem Schulweg. An einer Baustelle für eine Hochstraße war die Kreuzung täglich völlig verstopft und parkende Autos am Straßenrand taten ihr Übriges. Aber es galt auch hier für die Autofahrer: Warten ist nicht vorgesehen, es wurde gedrängelt und gedrückt und um jeden Zentimeter Raum gekämpft, weil den ja sonst sofort ein anderer Verkehrsteilnehmer einnahm.

Das Motto der Autofahrer lautet: Wir fahren einfach mal aufeinander zu, der Rest ergibt sich dann. So ist dann der Verkehr doch noch überraschend flüssig und erinnert den Betrachter irgendwie an sich kreuzende Ameisenstraßen.

Das alles mag sich furchtbar anhören, doch wer sich mit der nötigen Vorsicht und Ruhe durch den Verkehr bewegt, hat eigentlich nicht viel zu befürchten. Glücklicherweise sind die Straßen zudem meist so überfüllt, dass Raser gar keine Chance haben.

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