von Klaus Haberland, Brandenburg

Beijing – Diese Stadt lässt mich nicht mehr los!

Es ist nun schon einige Zeit her, dass ich in Beijing war, und ich plane auch schon den nächsten Besuch in China. Jetzt könnte man denken, dass durch die lange Zeit die Erinnerung allmählich verblasst, doch komischerweise ist das genaue Gegenteil der Fall: Ich erinnere mich immer mehr auch an die Kleinigkeiten, zum Beispiel an kurze Begegnungen und Gespräche mit Chinesen, viele kleine Verkaufstände am Wegesrand – oder das Lachen und Singen von fröhlichen Kindern.

Ich will daher im vierten Teil meines Reiseberichts die Gelegenheit dazu nutzen, meine Erinnerungen ein wenig zu ordnen und meine Chinareise so gewissermaßen ein zweites Mal zu erleben – und die Leser von China.org auf meiner Reise mitzunehmen.

Verbotene Stadt

Wohl jedem reisefreudigen Menschen auf der Welt ist die Verbotene Stadt bekannt, die auf Chinesisch "Gugong" heißt. Es war Kaiserwetter an jenem Tag, als wir den Kaiserpalast mit seinen fast 900 Einzelpalästen mit unzähligen Pavillions und insgesamt 9999 Räumen besuchten. Nur der Himmel durfte 10.000 Räume besitzen und so mussten sich die Söhne des Himmels mit 9999 Räumen zufrieden geben, die wir an dem einen Tag auch nicht alle sehen konnten.

Der Bau der Anlage wurde 1403 durch den dritten Ming-Kaiser begonnen und bereits 1420 abgeschlossen. Die Verbotene Stadt stammt demnach größtenteils aus der Ming-Zeit. Bis zur Revolution 1911 wurde China von 14 Ming-Kaisern und 10 Qing-Kaisern von hier aus regiert. Der letzte Kaiser Puyi dankte 1912 ab, wohnte jedoch noch ein paar Jahre im Kaiserpalast. 1924 mussten er und seine Familie die Verbotene Stadt endgültig verlassen, und von da an wurde sie auch für die Bevölkerung zugänglich.

Die Verbotene Stadt ist die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Peking und liegt im Zentrum der Stadt. Die Anlage ist eine Stadt innerhalb der Stadt und war nur dem Kaiser und seinem unmittelbaren Gefolge vorbehalten, was den Namen "Verbotene Stadt" erklärt.