Shuey Rhon Rhon
Wie das paralympische Maskottchen entstand
Die vergangenen vier Jahre sind vielleicht die unvergesslichsten in Jiang Yufans Leben gewesen, nicht nur, weil sie in dieser Zeit zur Designerin des paralympischen Maskottchens wurde, sondern auch, weil dieser Prozess sie erfüllte und wachsen ließ.
Jiang Yufan zeigt am 16. September 2019 das von ihr entworfene Maskottchen Shuey Rhon Rhon (links) für die Paralympischen Winterspiele 2022 und den vorherigen Entwurf einer roten Laterne (rechts) auf einer Pressekonferenz in Beijing. (Foto von Zhang Nan, Xinhua)
Im Jahr 2018 folgte die damalige Juniorstudentin der Jilin University of Arts einem Aufruf ihrer Lehrer und reichte einen Entwurf für die Olympischen Winterspiele 2022 in Beijing ein - einen chinesischen Knoten und eine rote Laterne. „Mein ursprünglicher Entwurf war ein Hirsch. Aber später entdeckte ich, dass viele meiner Kommilitonen ebenfalls Hirsche in ihren Designs verwendeten, also änderte ich ihn und zeichnete stattdessen einen chinesischen Knoten und eine Teigtasche", sagte Jiang.
Ihre Lehrerin war jedoch der Meinung, dass ein Knoten und eine Teigtasche nicht gut zusammenpassten. Also überarbeitete Jiang ihr Design noch einmal und reichte den ersten Entwurf ihres nun siegreichen Beitrags ein, einen chinesischen Knoten und eine rote Laterne.
„Es sind beides Objekte, die sich auf die chinesische Kultur beziehen, und ich mag sie", sagte sie.
Die 1998 in Yichun in der Provinz Heilongjiang geborene Jiang wurde von der festlichen Atmosphäre in ihrer Heimatstadt beeinflusst, in der überall rote Laternen hängen.
Sie dienten ihr als Inspiration für ihren Entwurf, aber dessen Überarbeitung und Verbesserung waren anspruchsvoll.
„Wir sind zwischen Ende 2018 und 2019 mehr als 30-mal zwischen Changchun und Beijing gependelt, um dem Beijinger Organisationskomitee für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2022 unsere Entwürfe zu zeigen, und oft haben wir bis spät in die Nacht gearbeitet", erzählte Jiang.
Eine Schwierigkeit bestand darin, die Laterne lebendiger aussehen zu lassen. Die Idee, die Laterne mit Geweihen und Flügeln zu versehen, konnten aber weder die Designerin noch ihr Team überzeugen. Schließlich beschlossen sie, die Laterne mit einem Muster zu versehen, das Tauben und den Umriss des Himmelstempels in Beijing enthält.
Das war noch nicht alles. Um die Augen hervorzuheben, fügte das Team dem Gesicht von Shuey Rhon Rhon ein bisschen Schnee hinzu. Und vom Bereich um das olympische Emblem geht ein Leuchten aus.
„Laternen leuchten, also wollten wir, dass auch Rhon Rhon leuchtet. Damit suggerieren wir auch das Licht der Träume und die Wärme der Menschen", sagte Jiang.
300 Tage lang arbeiteten Jiang und ihr Team an dem Entwurf, aber sie dachte nie daran, aufzugeben.
Im vergangenen August erhielten sie und ihr Team dann die gute Nachricht aus Beijing. Ihre harte Arbeit hatte sich ausgezahlt, Shuey Rhon Rhon sollte das offizielle Maskottchen für die Paralympischen Spiele 2022 in Beijing werden. „Mein Körper war wie betäubt, als ich das hörte", sagte sie.
Sie hoffe, dass ihre Laterne die Welt wärmen und die Träume der Menschen erhellen werde, sagte Jiang. Ein solches Gefühl entspreche dem Geist der Olympischen Spiele und sei eine notwendige Funktion für ein gutes Design.
Jiang hofft, dass Shuey Rhon Rhon nach der Eröffnung der Spiele genauso populär wird wie Bing Dwen Dwen, das Maskottchen der diesjährigen Olympischen Winterspiele.