Nobelpreisträger

„China-Initiative" stellt großen Schaden für den US-Wissenschaftssektor dar

03.03.2022

Unter dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump hatte die diskriminierende Behandlung von Chinesen in den USA drastisch zugenommen und 2018 in der sog. „China-Initiative“ ihren Höhepunkt gefunden. Diese Initiative wurde nun zwar eingestellt, hat dem Nobelpreisträger und ehemaligen US-Energieminister Steven Chu zufolge aber trotzdem desaströse Auswirkungen auf den Wissenschaftssektor.

 

Das harte Durchgreifen der US-Regierung gegen chinesische Studenten und Forscher habe die wissenschaftliche Gemeinschaft erschüttert und Talente, die zuvor zur wissenschaftlichen und technologischen Exzellenz des Landes beigetragen hatten, vertrieben, kritisierte Steven Chu, Physik-Nobelpreisträger (1997) und ehemaliger US-Energieminister.

 

Die Regierung des ehemaligen Präsidenten Donald Trump hatte chinesische Studenten und Wissenschaftler gar als potenzielle „Spione" dargestellt und 2018 die sogenannte „China-Initiative“ ins Leben gerufen, die angeblich die Bekämpfung von Wirtschaftsspionage zum Ziel hatte. In den USA ansässige Forscher mit Verbindungen zu China stehen seitdem unter verstärkter Beobachtung.

 

Das umstrittene Programm wurde letzte Woche nach breiter Kritik im ganzen Land eingestellt. Aber nach mehr als drei Jahren habe das Programm „einen negativen Effekt auf die Atmosphäre in unseren Forschungseinrichtungen“, urteilte Chu während eines Webinars, das von der Asian American Academy of Science and Engineering veranstaltet wurde. Es habe die Fähigkeit der USA gemindert, die besten MINT-Studenten [Akronym für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik] aus China anzuziehen, und zudem herausragende zugewanderte Wissenschaftler und Ingenieure, die zuvor wesentliche Beiträge geleistet hatten, vertrieben. „Das gefährdet nicht nur unsere künftige langfristige technische Führungsposition, die ein Eckpfeiler des amerikanischen Wohlstands ist, sondern auch unseren Ruf als freie, offene, akzeptierende und gerechte Gesellschaft", schilderte er.

 

Unter den US-Nobelpreisträgern sind 143 Einwanderer - etwa ein Drittel der Gesamtzahl. „Betrachtet man die chinesischen Physik-Nobelpreisträger, so haben alle sieben in China geborenen Physik-Nobelpreisträger in den USA promoviert und sind anschließend US-Bürger geworden", sagte er.

 

Eine im vergangenen Jahr vom „Committee der 100“ [eine 1990 gegründete Organisation chinesischer Amerikaner in Wirtschaft, Regierung, Wissenschaft und Kunst, deren erklärtes Ziel es ist, „konstruktive Beziehungen zwischen den Völkern der Vereinigten Staaten und Großchinas zu fördern“] und der Universität von Arizona durchgeführte Umfrage unter 2.000 Wissenschaftlern in den USA ergab, dass 96,8 Prozent der Wissenschaftler chinesischer Abstammung und 93,6 Prozent der Wissenschaftler nicht-chinesischer Abstammung der Meinung sind, dass Wissenschaftler chinesischer Abstammung einen wichtigen Beitrag zu Forschungs- und Lehrprogrammen in den USA leisten würden. Die überwältigende Mehrheit der Befragten bejahte die Fragen, ob die USA eine stärkere Forschungszusammenarbeit mit China aufbauen sollten und ob eine Einschränkung der Zusammenarbeit mit China negative Auswirkungen auf die amerikanische Wissenschaft habe. 


„Seit die China-Initiative ins Leben gerufen wurde, haben sich chinesische Wissenschaftler von der Zusammenarbeit mit chinesischen Professoren abgewendet", erklärte Chu. „Die Chinesen fühlen sich von der US-Regierung rassistisch diskriminiert, haben Schwierigkeiten, Forschungsstipendien zu erhalten, fühlen sich beruflich benachteiligt oder werden überwacht."

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: „China-Initiative",USA,Nobelpreisträger