Öffentliche Sicherheit

Kampagne gegen Entführung von Frauen und Kindern gestartet

03.03.2022

Sun Haiyang und seine Frau Peng Siying sehen seinen entführten Sohn wieder. 6. Dezember 2021


Das chinesische Ministerium für öffentliche Sicherheit hat eine landesweite zehnmonatige Kampagne gestartet, um gegen die Entführung und den Handel mit Frauen und Kindern vorzugehen. Dies ließ die Behörde am Mittwoch nach einer Telefonkonferenz mitteilen.


Im Rahmen der Kampagne, die am Dienstag begann und bis Ende des Jahres andauern wird, sind die Organe der öffentlichen Sicherheit im ganzen Land dazu aufgefordert, Beweise für Entführungen zu sammeln und Frauen und Kinder, die auf der Straße leben oder betteln, zu identifizieren – insbesondere solche mit Behinderungen. Die jeweiligen Polizeibehörden sollten sich über die Anzahl und die Situation dieser Menschen in jedem Gebiet im Klaren sein, hieß es aus dem Ministerium.


Polizeibeamte sollen demnach zusammen mit Mitarbeitern von Gemeinden, Dörfern und anderen Verwaltungsorganen Orte wie Waisenhäuser und Rettungseinrichtungen besuchen, um Beweise für Verstöße gegen die Rechte von Frauen und Kindern zu überprüfen und sich auf mutmaßliche Entführte zu konzentrieren, so das Ministerium in einer Erklärung.


Außerdem soll ein solider Meldemechanismus eingerichtet werden, und die Öffentlichkeit soll ermutigt werden, Hinweise auf Entführungen zu melden. Die Organe der öffentlichen Sicherheit sollten umgehend DNA-Proben und andere Informationen von mutmaßlichen Entführten und Personen, die nach verlorenen Angehörigen suchen, sammeln.


Das Ministerium forderte die öffentlichen Sicherheitsorgane zudem auf, sich über neue Entführungstrends zu informieren, die Untersuchung und Lösung bestehender Fälle zu beschleunigen und den integrierten Arbeitsmechanismus für Prävention, Bekämpfung, Unterstützung und Wiederansiedlung zu verbessern.


Das Ministerium wird die Bearbeitung einer Reihe größerer Fälle überwachen, die seit langem ungelöst sind, und mit der Obersten Volksstaatsanwaltschaft und dem Obersten Volksgerichtshof zusammenarbeiten, um Verdächtige dazu zu bewegen, sich zu stellen.


Darüber hinaus werden die Bemühungen verstärkt, gerettete Entführte zu rehabilitieren, umzusiedeln, zu unterstützen und ihre Privatsphäre zu schützen, damit sie zu ihren Familien zurückkehren und sich wieder in die Gesellschaft integrieren können.


Entführungs- und Menschenhandelsverbrechen hatten in den 1980er und 90er Jahren in China ihren Höhepunkt erreicht. Aufgrund des Einflusses verschiedener Faktoren habe man den Nährboden für den Menschenhandel seither nicht vollständig beseitigen können, so das Ministerium.


Nach Angaben des Ministeriums ist die Zahl der Fälle von Entführung und Menschenhandel im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2013 um 88,3 Prozent gesunken.


Die Arbeitsmechanismen zur Prävention, Aufdeckung, Rettung und Beilegung müssten jedoch weiter verbessert werden.


Im Januar letzten Jahres hatte das Ministerium eine Kampagne zur Wiedervereinigung entführter Kinder mit ihren Familien – auf Grundlage des nationalen DNA-Systems zur Bekämpfung von Entführungen sowie einer Plattform zur Meldung vermisster Kinder – gestartet. Im vergangenen Jahr fand die Polizei landesweit 10.932 vermisste und entführte Personen, wobei die längste Entführungszeit 74 Jahre betrug.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Öffentliche Sicherheit,Menschenhandel,Frauen,Kinder