Förderung der Beschäftigung

Chinas Gesetzgeber fordert Antidiskriminierungsgesetz

11.03.2022

Laut Chinas Arbeitsmarktbericht 2022, werden in diesem Sommer voraussichtlich mehr als 10 Millionen Studenten auf den Arbeitsmarkt drängen. Medien zufolge ist das der größte Zustrom an Arbeitssuchenden, den die Volksrepublik je verzeichnet hat. Angesichts des wachsenden Beschäftigungsdrucks legen Gesetzgeber und politische Berater nun Vorschläge zur Stärkung und Verbesserung der Berufsberatung und zur Entwicklung eines Gesetzes zur Bekämpfung von Diskriminierung am Arbeitsplatz vor.


Ein Blick auf eine Jobbörse in Xi’an, Provinz Shaanxi (Archivbild von Xinhua)

 

„Die Auswirkungen von COVID-19 auf den Arbeitsmarkt und die Beschäftigungssituation halten an“, sagt Zheng Yali, Abgeordneter des Nationalen Volkskongresses (NVK) und Präsident des Zhejiang Financial College. Die Produktion und der Betrieb einiger Industrien und Unternehmen sei noch nicht wieder auf dem Niveau vor der Epidemie und einige kleine und mittlere Unternehmen seien immer noch nicht in der Lage, die Beschäftigung auszuweiten, stellt Zheng fest. „Die strukturellen Beschäftigungsprobleme haben sich nicht grundlegend verbessert und Beschäftigungs- und Rekrutierungsschwierigkeiten bestehen nach wie vor“, führt Zheng weiter aus.

 

Hochschulen sollten Online-Kurse starten, um zielgerichtete Beschäftigungsberatung auf der Grundlage von Vorträgen und Konsultationen anzubieten, sagt Zheng. Zudem könnten die Hochschulen mehr Veranstaltungen wie etwa "Workplace Experience Trips" organisieren, um den Studierenden einen Einblick in den Arbeitsalltag zu geben und ihre soziale Beweglichkeit und Qualifikation zu verbessern.

 

Regierungsabteilungen sollten marktorientierte Beschäftigungskanäle energisch ausbauen und marktkonforme und soziale Beschäftigungs- und Unternehmerressourcen bündeln, schlägt Zhou Hongyu, NVK-Stellvertreter und Präsident des Changjiang Educational Research Institute, vor. Zhou rief dazu auf, die Umsetzung nationaler Beschäftigungsprogramme auf Gemeindeebene auszuweiten.

 

Die aktuellen Schwierigkeiten, mit denen Absolventen konfrontiert sind, sind aber nach Einschätzung von Qiu Licheng, ebenfalls NVK-Abgeordneter und Professor an der Yanshan University, zunehmend auch einer verbreiteten Diskriminierung am Arbeitsplatz geschuldet. Qiu schlägt deshalb vor, die Rechtsvorschriften zur Bekämpfung von Diskriminierung am Arbeitsplatz zu stärken. "Wir sollten die Erfahrungen, die andere Länder mit Maßnahmen zur Gleichstellung in der Beschäftigung machen, sammeln und spezielle Gesetze mit klaren Rechten und Pflichten formulieren, um ein solides Rechts- und Regulierungssystem gegen Diskriminierung aufzubauen", sagt Qiu.

 

Nach Angaben der Regierung plant China, den Arbeitslosenversicherungsfonds in Höhe von 100 Milliarden Yuan (15,8 Milliarden US-Dollar) zu nutzen, um das Angebot an Arbeitsplätzen zu stabilisieren und auszuweiten und dringend benötigte Talente in der Fertigungsindustrie zu fördern. Eines der wichtigsten Wirtschafts- und Entwicklungsziele, die sich China für 2022 gesetzt hat, sind mindestens 11 Millionen neue Arbeitsplätze in Städten und Gemeinden.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Arbeitsmarktbericht,China,Beschäftigung,Diskriminierung