Bidens Indopazifik-Strategie findet in Singapur keinen Anklang

31.03.2022

Der amerikanische Präsident Joe Biden hat dem singapurischen Premierminister Lee Hsien Loong am Dienstag erklärt, dass der „indopazifische Raum“ weiterhin im strategischen Fokus der USA stehe. Während des Treffens vermied Lee jedoch weitestgehend die Verwendung dieses Begriffs, von dem weithin angenommen wird, dass er von den USA zur Eindämmung Chinas geprägt wurde.

 

Der amerikanische Präsident Joe Biden (l.) und der singapurische Premierminister Lee Hsien Loong (Foto von VCG)


Ursprünglich war für Dienstag ein Gipfeltreffen zwischen den USA und den ASEAN-Staaten geplant, dass jedoch aus „terminlichen Gründen“ der ASEAN-Führer verschoben worden war. Angesichts der weltweiten Aufmerksamkeit für die Ukraine-Krise sagte Biden am Dienstag, seine Regierung unterstütze nachdrücklich die rasche Umsetzung der indopazifischen Strategie.

 

„Wir haben auch ein breites Spektrum von Anliegen für Frieden und Stabilität im indopazifischen Raum diskutiert. Dazu gehört auch, dass alle Nationen in der Region, einschließlich China, die Prinzipien einhalten, die eine freie und offene Region ermöglichen“, sagte Biden auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Lee nach ihrem Treffen, wie aus einer vom Weißen Haus veröffentlichten Abschrift hervorgeht.

 

Lee begrüßte den von den USA vorgeschlagenen indopazifischen Wirtschaftsrahmen, bezeichnete die Region bei anderen Themen jedoch als Asien-Pazifik und nicht als Indopazifik.

 

Einige Beobachter interpretierten die Wortwahl dahingehend, dass Singapur, genau wie andere ASEAN-Mitglieder, vorsichtig sei, sich in das indopazifische Konzept der USA einzubringen, bei dem es eher um Sicherheit als um Entwicklung gehe und das hauptsächlich auf China abziele.

 

Gu Xiaosong, Dekan des ASEAN-Forschungsinstituts der Hainan Tropical Ocean University, erklärte am Mittwoch der Global Times, dass die USA den Besuch Lees seit der Verschiebung des Amerika-ASEAN-Gipfels nutzen würden, um sich über die internen Ansichten der ASEAN zu wichtigen regionalen und internationalen Fragen zu informieren und eine Botschaft des Engagements für die Region zu vermitteln.

 

Doch die ASEAN-Mitglieder verfolgen traditionell eine ausbalancierte Politik und sind sich der wahren Absichten der USA bewusst: Washington interessiert sich überhaupt nicht für Südostasien, sondern nur dafür, wie die Region der amerikanischen Eindämmung Chinas dienen kann.

 

Im Gegensatz zu China, dass seine Beziehungen zu der Region durch konkrete Projekte und Programme ausbaut, versuchen die USA in der Region, mit wenig Ausgaben maximalen Gewinn zu erzielen – sie entsenden Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in das Südchinesische Meer und spielen den Dieb, der ruft: „Haltet den Dieb!“, indem sie China als Bedrohung für die Region darstellen.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Biden,Singapur,ASEAN