Spitzenmediziner fordert Einbeziehung von Behelfskrankenhäusern in das Sicherheitssystem der Städte

20.05.2022

Chen Erzhen, stellvertretender Leiter des Ruijin-Krankenhauses und Chef des zentralen Quarantäne-Behandlungsteams in Shanghai, hat während eines akademischen Webinars über die medizinische Behandlung und das Notfallmanagement im Rahmen von COVID-19 erklärt, dass ein vollständiges Paket von Notfallkoordinationsmechanismen für Behelfskrankenhäuser in das Sicherheitssystem der Städte aufgenommen werden sollte. 

 

Chen war während des jüngsten Corona-Ausbruchs für sechs provisorische Krankenhäuser in Shanghai verantwortlich. Er ist außerdem Leiter des größten Behelfskrankenhauses der Stadt, das im Nationalen Kongress- und Ausstellungszentrum (NECC) eingerichtet wurde und über 50.000 Betten verfügt. 

 

Während des letzten Corona-Ausbruchs in Shanghai gab es über 120 provisorische Krankenhäuser, zu Spitzenzeiten verfügten sie über mehr als 300.000 Betten. 63 Behelfskrankenhäuser mit 110.000 Betten seien noch in Betrieb, wobei die Zahl der städtischen Kliniken von zehn auf fünf reduziert worden sei, sagte Chen. 

 

Das Management dieser provisorischen Großkrankenhäuser auf Stadtebene ist jedoch recht schwierig. „Die große Anzahl von Menschen stellt dort eine enorme Herausforderung für die Prävention und Kontrolle von Krankenhausinfektionen dar", sagte Chen. 

 

In den ersten Tagen konnten die provisorischen Kliniken in Shanghai nur die grundlegendsten medizinischen Leistungen erbringen, es war sehr schwierig, Notfallrettungen durchzuführen. „In einigen Behelfskrankenhäusern gibt es medizinisches Personal aus verschiedenen Krankenhäusern und Provinzen", sagte Chen. Die Organisation einer effizienten Zusammenarbeit zwischen medizinischen Teams aus unterschiedlichen Provinzen stelle eine große Herausforderung dar.  

 

Sein Team habe hart an Notfallmaßnahmen gearbeitet und u. a. Beobachtungsindikatoren für Erwachsene und Kinder eingeführt, um die Bewertung infizierter Patienten zu verbessern und so eine frühzeitige Erkennung, Entlassung und Verlegung zu erreichen, sagte Chen. Es wird berichtet, dass dieses System immer noch angewandt wird und gute Ergebnisse erzielt hat. 

 

Als größtes Behelfskrankenhaus in Shanghai produzieren die Einrichtungen des NECC täglich Zehntausende von Nukleinsäureproben. Zu Spitzenzeiten fielen dort 100 Tonnen Müll an, dies entsprach acht Prozent des gesamten städtischen Mülls. „Es gibt nicht nur medizinische Sicherheitsprobleme, sondern auch verschiedene weitere Sicherheitsrisiken", fügte Chen hinzu. 

 

Das Behelfskrankenhaus führte ein angemessenes System zur Sicherstellung des Betriebs ein, dazu gehörte auch die Einrichtung eines 15.000 Quadratmeter großen Lagers für Güter des medizinischen und alltäglichen Bedarfs. „Wir haben eine Materialliste und strenge Standards, um genau zu planen, wie diese Bestände verteilt und verwendet werden", erklärte Chen. 

 

Provisorische Krankenhäuser ähneln einer „Kleinstadt", in der medizinische Behandlung, Immobilienverwaltung, Brandbekämpfung, Logistik, öffentliche Sicherheit und andere Aspekte, die allesamt unverzichtbar und voneinander abhängig sind, eine Rolle spielen. 

 

Das Behelfskrankenhaus steht kurz vor der Schließung. Aber das dort eingeführte Betriebssystem könne als langfristiger synergetischer Mechanismus der Städte betrachtet werden, der der Gesellschaft auch in Zukunft dienen werde, so Chen. 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Notfallkoordination,ehelfskrankenhäuser,Sicherheitssystem