Affenpocken

​COVID-19-Kontrollen und eingeschränkter Reiseverkehr minimieren das Risiko in China

23.05.2022

Da die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer Zunahme der Affenpockenfälle weltweit gewarnt hat, beobachtet China das Virus sehr aufmerksam und bewertet die Situation kontinuierlich. Experten halten jedoch einen großflächigen Ausbruch im eigenen Land für unwahrscheinlich und empfehlen gleichzeitig, die Test- und Behandlungskapazitäten im Voraus vorzubereiten.


(Foto von VCG)


Auch Israel, die Schweiz und Österreich haben in den vergangenen zwei Tagen bestätigte Fälle von Affenpocken gemeldet, womit sich die Zahl der Länder mit bestätigten Fällen auf 15 erhöht. Dies berichtete die „BBC“ am Sonntag.


Die WHO hatte am Samstag erklärt, dass mit der Ausweitung der Überwachung in Ländern, in denen das Virus nicht endemisch ist, weitere Fälle von Affenpocken festgestellt werden. Nach Angaben der WHO wurden bis Samstag 92 bestätigte Fälle und 28 Verdachtsfälle aus 12 Mitgliedstaaten gemeldet, in denen das Affenpockenvirus nicht endemisch ist. Todesfälle habe es bisher nicht gegeben. Die meisten bestätigten Fälle und Verdachtsfälle wurden aus Großbritannien, Spanien und Portugal gemeldet, die übrigen aus Australien, Belgien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Schweden und den Vereinigten Staaten.


Die WHO-Beamten äußerten zudem die Befürchtung, dass es in den kommenden Sommermonaten zu weiteren Infektionen kommen könnte, wenn die Menschen zu Festen, Partys und Urlauben zusammenkommen. Oyewale Tomori, Professor für Virologie in Nigeria, erklärte gegenüber der Global Times, dass das Affenpockenvirus so benannt wurde, nachdem es 1958 erstmals bei Laboraffen entdeckt worden war. Die erste menschliche Infektion wurde 1970 bei einem 9-jährigen nigerianischen Jungen festgestellt. Tomori betonte, es bestehe kein Grund zur Sorge, da sich das Affenpockenvirus nach bestimmten Maßnahmen nicht so schnell ausbreite wie das neuartige Coronavirus.


Obwohl bisher kein Fall in China gemeldet wurde, verfolgen chinesische Forschungseinrichtungen und Experten die Situation sehr aufmerksam. Die seltenen Fälle außerhalb der bekannten Epidemiegebiete in Afrika deuten auf eine mögliche Epidemie in diesen Gebieten hin, was auch ein Risiko für China darstellt.


Da viele Länder die Einreiseverbote für internationale Reisen aufgehoben haben, besteht ein hohes Risiko für weitere Übertragungen, erklärte ein Experte des chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) gegenüber der Global Times am Sonntag unter der Bedingung der Anonymität. Das Affenpockenvirus sei jedoch nicht so ansteckend wie das Coronavirus und eine Übertragung erfolge normalerweise nur über einen längeren ständigen Körperkontakt. Man kann sich durch engen Kontakt mit infizierten Patienten, Tieren und kontaminierten Gegenständen über verletzte Haut, Atemwege, Augen, Nase und Mund anstecken.


Nach Angaben des WHO-Beamten David Heymann, einem Spezialisten für Infektionskrankheiten, werden die Affenpocken jetzt auch sexuell übertragen, da die meisten Fälle bei sexuellen Gesundheitsdiensten festgestellt werden.


Der CDC-Experte erklärte, dass die bestehenden COVID-19-Kontrollmaßnahmen in China und die deutlich reduzierten internationalen Einreisen das Risiko einer Ansteckung in China minimieren würden. Es gibt keinen spezifischen Impfstoff gegen Affenpocken, aber Daten zeigen, dass Impfstoffe, die zur Ausrottung der Pocken eingesetzt werden, nach Angaben der WHO auch bis zu 85 Prozent wirksam gegen Affenpocken sind. 


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Affenpocken,COVID-19,Reiseverkehr