Primärer Luftschadstoff im Sommer
China intensiviert Ozonüberwachung und -kontrolle
China arbeitet an der Intensivierung seiner Ozonüberwachung. Die günstigen meteorologischen Bedingungen für die Bildung von Ozon haben in den ersten vier Monaten dieses Jahres zu einem Anstieg der Gasmenge in der Atmosphäre geführt. Dies teilte das chinesische Ministerium für Ökologie und Umwelt mit.
Blauer Himmel über den Himmelstempel in Beijing. (Foto: Lianyi/China Daily) Die Ozonverschmutzung hat ihm zufolge keine Auswirkungen auf die Sicht und ist nicht wahrnehmbar.
China hat im Jahr 2013 die Überwachung der Ozonwerte gestartet. In den vergangenen fünf Jahren lag die durchschnittliche Dichte zwischen Mai und September bei 150 Mikrogramm pro Kubikmeter. Das sagte Jiang Huohua, stellvertretender Generaldirektor der Überwachungsabteilung des Ministeriums, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.
Eine überhöhte Ozonkonzentration wurde im Durchschnitt in elf Prozent des Jahres festgestellt. In der übrigen Zeit seien nur geringe Werte gemessen worden, sagte er.
Die Ozonverschmutzung hat ihm zufolge keine Auswirkungen auf die Sicht und ist nicht wahrnehmbar. In hohen Konzentrationen kann sie jedoch gesundheitsschädlich sein und das Pflanzenwachstum beeinträchtigen.
„Derzeit ist Ozon im Sommer der primäre Luftschadstoff“, sagte er. Die Ozonschicht, die etwa 20 Kilometer über der Erde liegt, schützt vor schädlicher ultravioletter Strahlung. In Bodennähe können jedoch schon relativ geringe Konzentrationen zu Lungenschäden und Kurzatmigkeit führen.
Die hohe Ozonkonzentration in heißen Perioden ist im Allgemeinen das Ergebnis von Sonnenlicht und hohen Temperaturen, die eine chemische Reaktion zwischen flüchtigen organischen Chemikalien (volatile organic compounds, VOCs) und Stickoxiden auslösen. Die Abgase von Kraftfahrzeugen tragen beispielsweise wesentlich zur Entstehung von VOCs und Oxynitriden bei.
In einigen für die Luftreinhaltung wichtigen Regionen herrschen laut Jiang seit März meteorologische Bedingungen, welche die Ozonbildung begünstigen. Infolgedessen erreichte die durchschnittliche Ozondichte zwischen Januar und April in 339 Großstädten 127 Mikrogramm pro Kubikmeter – ein Anstieg von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
In Chengdu, Hauptstadt der Provinz Sichuan, in der Stadt Chongqing und in den Städten am Mittellauf des Jangtse-Flusses habe der Anstieg bei mehr als 20 Prozent gelegen, sagte er. „Die Aussichten sind nicht optimistisch. Das Ministerium steht vor einem schwierigen Weg, wenn es um die Kontrolle geht.“