von Zhang Qiongying, Beijing

Kurz vor dem Internationalen Kindertag am 1. Juni berichtet ein kleines Mädchen aus Tunesien über ihre Kindheit in Chinas Hauptstadt. Sie konnte schon jetzt viele schöne Erinnerungen sammeln und möchte weiterhin in China bleiben, um hier später Raumfahrtechnik zu studieren.

Ranim besichtigt die Wasserstadt Gubei in Beijing im Jahr 2021.

Ranim Chabbah ist zehn Jahre alt und wurde in Beijing geboren. Ihre aus Tunesien stammenden Eltern gaben ihr den schönen chinesischen Namen „Kleines Drachenmädchen", weil sie nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender im Jahr des Drachens geboren wurde. Ranim selbst liebt ihren Namen, wie sie erzählt, weil ihre Mutter ihr erklärt habe, dass der Drache in der chinesischen Mythologie ein Symbol für Macht und Würde sei. Auch Beijing gefällt ihr sehr und sie hat ihre Geburtsstadt schon umfassend erkundet: so hat sie nicht nur den Houhai-See, die Große Mauer, den Himmelstempel, den Sommerpalast und die Verbotene Stadt besucht, sondern auch die umliegenden Berge und Flüsse. Am liebsten mag sie jedoch die Wasserstadt Gubei, die ihrer Meinung nach die alte chinesische Kultur mit den modernen touristischen Dienstleistungen verbindet.

Wahrscheinlich weil sie in China geboren wurde, hat Ranim als kleines Kind zuerst Chinesisch gesprochen. Ihrer Meinung nach ist Chinesisch nicht so schwer zu lernen, wie viele andere Ausländer denken: „Ich finde die Aussprache einfach und auch prägnant. Manchmal genügt schon ein chinesischer Laut, um das gleiche auszudrücken [für das in einer anderen Sprache mehrere Wörter notwendig wären]."

Derzeit ist sie weiterhin fleißig dabei Chinesisch zu lernen, was ihr die Kommunikation mit ihren chinesischen Freunden erleichtert. „Wahrscheinlich ist der schwierigste Teil des Chinesischen das Schreiben, aber durch mein kontinuierliches Üben und mit der Hilfe meines Lehrers verstehe ich allmählich auch die Logik des Schreibens“, berichtet Ranim.

Am 10. März 2022 gewann Ranim einen Redewettbewerb zum Thema „Geld ≠ Glück", den ihre Schule veranstaltete. Genau an dem Tag wurde sie zehn Jahre alt.

„Was mich am meisten an den chinesischen Schriftzeichen reizt, sind die Piktogramme, wie das Zeichen „ren“ (人), das wie ein menschliches Skelett aussieht, oder das Zeichen „kou“ (口), das wie ein offener Mund aussieht. Dadurch kann man sie sich leicht merken."