Gesundheitskommission bestraft Verantwortliche in Notrufzentrale nach falscher Reaktion
Die Gesundheitskommission der Stadt Zhengzhou in der Provinz Henan hat mehrere Beamte und Mitarbeiter wegen unsachgemäßer Bearbeitungsmethoden bestraft. Diese hatten zum Tod einer Patientin aufgrund verzögerter medizinischer Behandlung geführt, teilte die Kommission am Montag mit.
Am Freitag hatte ein Mann aus Henan mit Nachnamen Peng im Internet einen Bericht über den Tod seiner Tochter am 30. Mai veröffentlicht.
Darin schrieb Peng, seine Tochter, eine Studentin der Henan-Universität, habe sich am Morgen des 17. Mai körperlich unwohl gefühlt und um 10:27 Uhr die Notrufzentrale unter der Nummer 120 um Hilfe gebeten.
Die Zentrale habe nicht sofort einen Krankenwagen geschickt, weil das Personal den genauen Standort nicht ermitteln konnte, sagte Peng.
Nach der Rückkehr ins Wohnheim rief ein Mitbewohner die Notrufnummer 120 an. Es dauerte zwei Stunden, bis die kranke Studentin ins First Affiliated Hospital der Universität Zhengzhou transportiert wurde. Diese diagnostizierte eine akute Hirnblutung.
Peng sagte, seine Tochter sei nach der Operation bis zu ihrem Tod auf der Intensivstation behandelt worden. Die Kosten beliefen sich auf mehr als 200.000 Yuan (28.000 Euro).
Die Kommission untersuchte den Fall, nachdem der Beitrag im Internet veröffentlicht worden war.
Einer Erklärung der Kommission zufolge wurde Zhang Zhenying, Disponentin der Notrufzentrale, wegen Fehleinschätzung des Zustands der Patientin und unzureichender Behandlung komplexer Probleme entlassen.
„Während der Beantwortung des Notrufs ging Zhang subjektiv davon aus, dass der Zustand der jungen Studentin nicht kritisch sei“, hieß es in der Mitteilung. „Zhang konzentrierte sich nur darauf, wiederholt nach der genauen Adresse zu fragen, schickte aber nicht rechtzeitig einen Krankenwagen los. Dies deutet darauf hin, dass Zhang nicht in der Lage war, professionell zu handeln und zu formulieren.“
Laut der Erklärung versäumte es Zhang, effektivere Maßnahmen zur Bewältigung des Notfalls zu ergreifen, wie etwa die Kontaktaufnahme mit der Notrufzentrale 110.
Vier weitere Beamte des Zentrums wurden bestraft – unter anderem mit Amtsenthebung, parteiinternen Verwarnungen und administrativen Verwarnungen – weil sie ihre Aufgaben im Zeitverlauf nicht angemessen erfüllt hatten.
Die Kommission habe sich mit den Familien der Verstorbenen in Verbindung gesetzt und ihr Beileid zum Tod der Patientin ausgedrückt, hieß es.