Chinas Exporte haben sich im Mai kräftig erholt, was die Widerstandsfähigkeit des Landes im Außenhandel unterstreicht. Branchenexperten und Analysten gehen davon aus, dass der Sektor in den kommenden Monaten angesichts der Wirkung der unterstützenden politischen Maßnahmen, die zur Stärkung der Wirtschaft ergriffen wurden, weiter stetig wachsen wird. Ein stabiles Wachstum des Außenhandels werde dazu beitragen, die gesamtwirtschaftlichen Aussichten und das Marktvertrauen zu stärken und China für ausländische Investoren attraktiver zu machen, sagten sie am Donnerstag.

Chinas Exporte übertrafen im Mai die Erwartungen und stiegen im Jahresvergleich um 15,3 Prozent auf 1,98 Billionen Yuan (300 Milliarden US-Dollar), während die Importe um 2,8 Prozent auf 1,47 Billionen Yuan stiegen, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Zolldaten hervorgeht.

Der Gesamtwert der chinesischen Importe und Exporte erreichte im Mai 3,45 Billionen Yuan, was einem Anstieg von 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht und den Gesamthandelswert für die ersten fünf Monate auf 16,04 Billionen Yuan ansteigen ließ - 8,3 Prozent höher als vor einem Jahr.

„Die starke Außenhandelsleistung im Mai war vor allem darauf zurückzuführen, dass das Wiederaufleben der inländischen COVID-19-Fälle eingedämmt werden konnte, was Verbesserungen in der Logistik und eine Beschleunigung der Produktion und der Lieferung ermöglichte", erklärte Gao Lingyun, Direktor der Abteilung für internationale Investitionen am Institut für Weltwirtschaft und Politik der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. 

„Auch die steigenden Rohstoffpreise und die globale Inflation haben zum Anstieg des Handelswerts beigetragen, aber der Einfluss war im Vergleich zum starken Aufschwung der Exporte recht begrenzt", sagte er und fügte hinzu, dass Chinas Außenhandel weiter expandieren und sich verbessern werde, da die kürzlich zur Stärkung des Sektors eingeleiteten Maßnahmen in diesem Jahr noch einige Zeit benötigen würden, um ihre volle Wirkung zu entfalten.

Seit März hat China die bisher größte Herausforderung im Kampf gegen COVID-19 bestanden, als an verschiedenen Orten, unter anderem in den Regionen des Jangtse- und des Perlflussdeltas, den wichtigsten Produktions- und Exportzentren des Landes, inländische Fälle auftraten.

Die Exporte des Landes stiegen im April im Jahresvergleich nur um 3,9 Prozent, die niedrigste Wachstumsrate des Sektors seit Juni 2020 (damals 4,3 Prozent). Im März waren die Exporte noch um 14,7 Prozent gestiegen.

Um den Unternehmen bei der Bewältigung der schwierigen Situation zu helfen, hat die Regierung politische Maßnahmen ergriffen, die vor allem auf einen reibungsloseren Transport und eine bessere Logistik, die Verbesserung von Regierungs- und Finanzdienstleistungen, die Senkung der Unternehmenskosten und die Verbesserung der Handelserleichterungen abzielen.

Zhao Ping, Vizepräsidentin der Academy of China Council for the Promotion of International Trade, sagte: „Dank der enormen Größe, der soliden Basis und der starken Widerstandsfähigkeit wird Chinas Außenhandel trotz der Herausforderungen durch die Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftsaufschwungs und die steigenden Rohstoffpreise eine gesunde Wachstumsdynamik beibehalten.“