Ein Fahrgast eines modernen Personenzugs der Normalspurbahn in Nairobi, der Hauptstadt Kenias. (Foto: Xinhua)

China hat die Vereinigten Staaten überholt, wenn es darum geht, den größten positiven Einfluss auf Afrika zu haben. Dies berichtet Bloomberg unter Berufung auf die am Montag veröffentlichten Ergebnisse einer Umfrage unter jungen Afrikanern.

Laut der von der in Südafrika ansässigen „Itchkowitz Family Foundation“ durchgeführten Umfrage unter 4.507 jungen Afrikanern aus 15 Ländern sehen 76 Prozent der Befragten China als ein fremdes Land an, das einen positiven Einfluss auf ihr Leben hat, während es bei den USA nur 72 Prozent sind.

Als die Stiftung im Jahr 2020 zum ersten Mal 18- bis 24-Jährige in Afrika befragte, sahen 83 Prozent der Befragten den Einfluss der USA als positiv an, gegenüber 79 Prozent für China.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat China viele Infrastrukturprojekte in Afrika finanziert und den Kontinent mit erschwinglichen Konsumgütern wie Mobiltelefonen, Solarzellen und Werkzeugen versorgt.

„Wir sehen, dass China die Pole-Position eingenommen hat, wir sehen die Anerkennung der Tatsache, dass China sich in Afrika zu einer Zeit engagiert, in der es nur sehr wenige andere tun“, sagte Ivor Ichikowitz, Vorsitzender der Stiftung, in einem Interview in Johannesburg.

Die USA hätten in Afrika eine sehr begrenzte Rolle gespielt, und zwar eine geradezu peinlich unbedeutende Rolle in Bezug auf tatsächliche Investitionen, Handel und den Aufbau von Infrastruktur, fügte er hinzu.

„Insgesamt sehen wir eine viel positivere Einstellung zu China, was auf Dauer zu einem viel stärkeren Engagement mit China führen wird“, sagte Ichikowitz.

Am stärksten war die positive Einstellung zu China in Ruanda, Malawi und Nigeria. Im Jahr 2030 werden junge Afrikaner voraussichtlich 42 Prozent der weltweiten Jugend ausmachen.

Der Umfrage zufolge liegen die USA in Bezug auf den wahrgenommenen positiven Einfluss in Afrika inzwischen auch hinter dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union zurück.