Ideale Ausgangslage für weiteres Wirtschaftswachstum in Hongkong

27.06.2022

Im Vorfeld des 25-jährigen Jubiläums der Rückkehr Hongkongs nach China zieht der Finanzminister der Sonderverwaltungszone, Paul Chan Mo-po, eine Bilanz der wirtschaftlichen Entwicklung. Demnach befinde sich die Stadt dank der Unterstützung der chinesischen Zentralregierung in einer idealen Position, um zukünftig weiteres Wachstum zu generieren.

 


Hongkongs Finanzminister Paul Chan Mo-po äußerte sich sehr zuversichtlich und hoffnungsvoll in Bezug auf die Wirtschaft und die künftige Entwicklung Hongkongs, da sich die Stadt derzeit an einem kritischen Punkt befinde, an dem sie Stabilität bewahren und Wohlstand anstreben müsse.

 

„Hongkong ist jetzt in der besten Position, um zu wachsen und sich auf die wirtschaftliche Entwicklung und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen zu konzentrieren", betonte Chan in einem Interview im Vorfeld des 25-jährigen Jubiläums der Rückkehr Hongkongs nach China, das am 1. Juli offiziell gefeiert wird.

 

In den vergangenen 25 Jahren habe die Stadt eine rasante Entwicklung als internationales Finanzzentrum genommen, was vor allem auf die Unterstützung durch die chinesische Zentralregierung und die einzigartigen Vorteile des Prinzips „ein Land, zwei Systeme" zurückzuführen sei. Der 67-jährige Chan ist bereits seit 2017 Finanzminister der Sonderverwaltungszone und wird dieses Amt auch für die neue Regierung, die am Freitag ihr Amt antreten wird, weiterhin innehaben.

 

Hongkong habe die historischen Chancen genutzt, die sich durch die Reformen und die Öffnung des Festlandes ergeben haben, während gleichzeitig gute Verbindungen zu internationalen Märkten aufgebaut worden seien, machte er deutlich. Mit Rückblick auf die Entwicklung der Stadt in den letzten 25 Jahren erinnerte er daran, dass der Finanzsektor im Jahr 1997 weniger als elf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) Hongkongs beigetragen habe – heute seien es dagegen über 23 Prozent. Die Zahl der börsennotierten Unternehmen sei in diesem Zeitraum von etwas mehr als 600 auf über 2.500 gestiegen, und der Wert des Aktienmarktes habe sich von drei Billionen Hongkong-Dollar (HKD) auf über 40 Billionen HKD erhöht.

 

Die Stadt hatte andererseits jedoch auch mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen, darunter die asiatische Finanzkrise im Jahr 1997 und die globale Finanzkrise 2008. Die Unterstützung durch die Zentralregierung sei der wichtigste Faktor bei der Bewältigung dieser Herausforderungen gewesen, stellte der Finanzminister klar. So seien beispielsweise mehr als die Hälfte der börsennotierten Unternehmen in Hongkong Unternehmen vom Festland, die mehr als 70 Prozent des täglichen Börsenwerts und mehr als 70 Prozent des gesamten Marktwerts ausmachten, so Chan. Hongkongs gesamter Warenhandel rangiert weltweit an sechster Stelle, was ebenfalls hauptsächlich auf die schnelle Entwicklung des Festlandes zurückzuführen sei, da ein großer Teil von Hongkongs Exporten Re-Exporte von Waren seien, die ursprünglich vom Festland stammen, sagte er.

 

Obwohl die Stadt in den letzten Jahren einige Turbulenzen erlebt habe, sei sie nach der Verabschiedung des Nationalen Sicherheitsgesetzes für Hongkong (2020) schnell vom Chaos zur Stabilität zurückgekehrt. Die Verbesserung des Wahlsystems habe es Hongkong anschließend ermöglicht, auf den richtigen Weg in Einklang mit dem Prinzip „ein Land, zwei Systeme" zurückzukehren. Mittlerweile sei sichergestellt, dass nur Patrioten Hongkong regieren und im Dienst der Stadt stehen, so Chan.

 

Medienberichte über eine „Kapitalflucht aus Hongkong" wies Chan deutlich zurück und erklärte, dass das verwaltete Vermögen bis Ende 2020 auf 34 Billionen HKD angestiegen sei. Dies entspreche einem Zuwachs von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

 

Die gesamten Bankeinlagen erreichten Ende letzten Jahres mehr als 15 Billionen HKD, gegenüber rund 13 Billionen HKD im Jahr 2019. Im „Global Financial Centers Index“ steht Hongkong aktuell auf Platz drei der Rangliste - gleich hinter New York und London.

 

Mit Blick auf die Zukunft machte Chan klar, dass grüne und nachhaltige Finanzen der Schlüssel für das ganze Land - einschließlich Hongkong - seien, da China sich zum Ziel gesetzt habe, den Höhepunkt seiner Kohlendioxidemissionen vor 2030 zu erreichen und ab 2060 komplett kohlenstoffneutral zu werden. Hongkong hat sich darüber hinaus das Ziel gesetzt, ab 2050 keine Kohlendioxidemissionen mehr zu verursachen.

 

Damit Hongkong langfristig eine nachhaltige und gute Entwicklung erreichen kann, müsse sich die Stadt aber unbedingt weiter in die allgemeine nationale Entwicklung des Festlandes integrieren, erläuterte er. Der 14. Fünfjahresplan (2021-25) biete Unterstützung für die Entwicklung Hongkongs zu einem internationalen Innovations- und Technologiezentrum, und die Entwicklung in diesem Sektor könne jungen Menschen noch bessere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. 


„Die Regierung hat in den vergangenen fünf Jahren 150 Milliarden HKD in den Sektor [Innovationen und Technologie] investiert, und wir wollen eine florierende Innovations- und Technologieatmosphäre schaffen, indem wir weitere Investitionen tätigen, Talente anwerben und die Infrastruktur ausbauen", ließ er wissen.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Hongkong,Wirtschaftswachstum,Kapitalflucht,Bankeinlagen