Sayed unterrichtet im Jahr 2018 im Dorf Huangkeng in der Stadt Ji'an in der Provinz Jiangxi.

Viel Fleiß notwendig, um Schönheit der chinesischen Sprache und Kultur zu verstehen

Heute unterrichtet Sayed an der Sinologie-Fakultät der Universität Kairo in Ägypten und ermutigt ihre Studenten, über das reine Erlernen der Sprache hinauszugehen und stattdessen selbst die Initiative zu ergreifen, um auch die reiche Kultur dahinter vertieft zu erkunden.

In den letzten Jahren wurde eine Reihe chinesischer Filme und Fernsehserien in Ägypten ausgestrahlt, und Shiyu ist begeistert davon. „Dies ist ein großer Segen für Chinesisch-Lernende! Es gibt mittlerweile immer mehr verschiedene Kanäle, um Chinesisch zu lernen!" Sie leitet ihre Schüler dazu an, ein echtes, lebensnahes und modernes Chinesisch zu lernen.

Die chinesische Abteilung der Universität Kairo organisiert regelmäßig Veranstaltungen zur Einführung in die chinesische Kultur, die den Studierenden die Möglichkeit geben, die chinesische Kultur besser kennen zu lernen. Bei diesen Veranstaltungen erlernen die Schüler in der Regel stets eine ganz konkrete Fähigkeit. Zwei der beliebtesten Aktivitäten sind das „Kuaiban“ (eine aus Nordchina stammende Erzählkunst, die mit Bambus-Klappern rhythmisch hinterlegt wird) und das „Guankou“ (eine Art komödiantischer Dialog mit vielen Wortspielen etc., vergleichbar mit „Xiangsheng“). Durch das Üben dieser beiden Kunstformen „bekommt jeder ein deutlich besseres Gefühl für die chinesische Aussprache!", so Sayed. 

„Daneben gibt es auch noch Guqin (Griffbrettzither aus der traditionellen chinesischen Musik), Tai Chi oder Gedichtlesungen. Diese Aktivitäten helfen den Schülern nicht nur dabei, ihre chinesischen Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern vermitteln ihnen auch ein Gefühl für den Charme der chinesischen Sprache und Kultur.“

Sayed erwähnte zudem auch noch eine Sache, die sie während ihres Auslandsstudiums besonders beeindruckt hat: „Chinesen sind sehr pünktlich. Als ich in China studierte, begann der Unterricht um 8 Uhr morgens, und meine Klassenkameraden waren in der Regel immer schon um kurz vor 8 Uhr im Klassenzimmer. In Ägypten dagegen erscheinen die Schüler meistens nicht vor 8.10 Uhr im Klassenzimmer.“

Der kulturelle Austausch zwischen Ägypten und China hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. So wurde Ägyptens berühmteste Touristenattraktion, die Pyramiden, nun schon zum zweiten Mal in Folge anlässlich des chinesischen Neujahrsfestes in „chinesischem Rot" beleuchtet. Diese Annäherung hat auch das Vertrauen der Chinesischlernenden gestärkt.

„Ich ermutige meine Schüler oft und mache ihnen klar: Beim Chinesischlernen gibt es kein Ende und man muss beharrlich sein, um den Charme der chinesischen Kultur zu verstehen und zu erleben."

Sayed gibt einen Einblick in den Chinesischunterricht an der Beijing Normal University im Jahr 2019.