Ukraine-Krise: Chinas Außenministerium fordert Australien zum Verzicht auf falsche Vergleiche auf

29.06.2022

Als Reaktion auf die Warnung des australischen Premierministers Anthony Albanese, China solle aus dem „strategischen Versagen“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin lernen, forderte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums auf einer regulären Pressekonferenz am Dienstag gewisse Politiker auf, von unverantwortlichen Äußerungen Abstand zu nehmen. Zwischen der Ukraine und der Inselprovinz Taiwan sei kein Vergleich möglich, da Letztere kein souveräner Staat sei.

 

Sprecher des chinesischen Außenministeriums Zhao Lijian (Foto von VCG)


Der Sprecher Zhao Lijian sagte, China habe seine Haltung zur Ukrainekrise bereits mehrfach dargelegt. Auch habe China mehrfach betont, dass die Insel Taiwan nicht die Ukraine sei und es keinen Vergleich zwischen den beiden geben könne. Zhaos Äußerung erfolgte, nachdem Albanese sich in einem Interview mit der Australian Financial Review auf dem Weg zum NATO-Gipfel in Madrid zur Taiwan-Frage geäußert hatte. Albanese behauptete in dem Interview, dass der Russland-Ukraine-Konflikt ein „strategischer Fehlschlag“ gewesen sei, der Russland zu einem „globalen Paria“ gemacht habe, was auch China zur Kenntnis nehmen sollte.

 

Chen Hong, Vorsitzender der Chinesischen Vereinigung für Australische Studien und Direktor des Zentrums für Australische Studien an der East China Normal University, erklärte am Dienstag der Global Times, dass die jüngsten Äußerungen Albaneses nicht überraschen, da der neue australische Premierminister das Hauptaugenmerk des NATO-Gipfels auf die Bekämpfung Chinas richtet.

 

Albaneses chinafeindliche Äußerungen machen deutlich, dass sich der NATO-Gipfel zwar nominell auf die Ukraine-Krise konzentriert, aber im Grunde genommen versucht, die NATO-Mitglieder und vier Länder aus dem asiatisch-pazifischen Raum – Australien, Japan, Neuseeland und Südkorea – zu zwingen, China entgegenzutreten, so Chen.

 

In Anbetracht der Spannungen zwischen China und Australien in den letzten Jahren warnte Chen den neuen australischen Premierminister vor der Notwendigkeit, die Bedeutung und Sensibilität der Taiwan-Frage klar zu verstehen und den USA nicht blind zu folgen, wenn es darum geht, Chinas Kerninteressen herauszufordern, denn dadurch könnte Australien selbst ins Visier geraten.


Seit seinem Amtsantritt im Mai hat der diplomatische Neuling Albanese in der China-Frage weitgehend eine ähnliche Haltung wie die USA eingenommen. Chen bezeichnete dies als gefährlich, da die antichinesische Rhetorik die chinesisch-australischen Beziehungen untergrabe.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Australien,Taiwan,Ukraine