G20-Außenministertreffen
Wang Yi trifft US-Außenminister Antony Blinken
Der chinesische Staatskommissar und Außenminister Wang Yi ist nach seiner Teilnahme am G20-Außenministertreffen auf Bali dort mit US-Außenminister Antony Blinken zu einem Gespräch zusammengekommen. Die beiden Seiten führten einen umfassenden, eingehenden, offenen und langen Dialog über die Beziehungen zwischen China und den USA sowie über internationale und regionale Fragen von gemeinsamem Interesse. Beide Seiten waren sich einig, dass der Dialog substanziell und konstruktiv war und dazu beitrug, das gegenseitige Verständnis zu verbessern, Missverständnisse und Fehleinschätzungen abzubauen und die Voraussetzungen für künftige hochrangige Kontakte zwischen den beiden Ländern zu schaffen.
Wang Yi sagte, die Beziehungen zwischen China und den USA seien noch immer nicht aus dem Dilemma herausgekommen, das die vorherige US-Regierung geschaffen habe. Und sie seien sogar mit immer mehr Herausforderungen konfrontiert. Der Hauptgrund dafür sei, dass die USA China falsch wahrgenommen hätten und die daraus resultierende Politik gegenüber China natürlich vom richtigen Weg abgewichen sei. Einige der Widersprüche in der US-Politik gegenüber China spiegelten schwerwiegende Abweichungen in der Weltanschauung der USA und in ihren Verständnissen über Geschichte, Interessen und Wettbewerb zwischen den beiden Ländern wider. Viele Menschen seien daher der Meinung, dass die USA unter einer wachsenden „China-Phobie“ leiden. Wenn sich dies weiter so entwickle, werde die US-Politik gegenüber China in eine Sackgasse führen, so Wang Yi.
Er fügte hinzu, die grundlegende Leitlinie für die Beziehungen zwischen China und den USA, um aus der Sackgasse herauszukommen, bestehe darin, den von den beiden Staatsoberhäuptern erzielten Konsens ernsthaft umzusetzen. China habe die Beziehungen zwischen China und den USA stets im Einklang mit den drei vom Staatspräsident Xi Jinping vorgeschlagenen Grundsätzen des gegenseitigen Respekts, der friedlichen Koexistenz und der Zusammenarbeit für Doppelgewinn entwickelt. Die US-Seite sollte auch die Zusage von Präsident Biden wirklich in die Tat umsetzen.
Wang Yi betonte, die USA, die versprochen hätten, das chinesische System nicht zu ändern, sollten den vom chinesischen Volk gewählten Weg des Sozialismus chinesischer Prägung respektieren. In diesem Sinne sollten sie sich auch aufhören, Chinas politisches System sowie seine Innen- und Außenpolitik zu verleumden und anzugreifen. Da die US-Seite zugesagt habe, keinen „neuen kalten Krieg“ anzustreben, sollte sie die Mentalität des kalten Krieges aufgeben und sich nicht auf Nullsummenspiele einlassen. Die USA hätten auch zugesagt, die „Unabhängigkeit Taiwans“ nicht zu unterstützen. Entsprechend sollten sie aufhören, die Ein-China-Politik auszuhöhlen und zu verzerren, und darauf verzichten, die „Taiwan-Karte“ auszuspielen, um den friedlichen Wiedervereinigungsprozess Chinas zu behindern. Wenn die USA nicht die Absicht hätten, Konflikte mit China zu erzeugen, sollten sie Chinas Souveränität und territoriale Integrität respektieren und sich nicht in seine inneren Angelegenheiten einmischen. Außerdem sollten die USA die gegen China verhängten Zölle so bald wie möglich aufheben und die Verhängung einseitiger Sanktionen gegen chinesische Unternehmen einstellen, so der chinesische Außenminister Wang Yi im Gespräch mit seinem US-Amtskollegen Antony Blinken.