Von Anna Buyanova

In der ersten Hälfte dieses Jahres war die chinesische Wirtschaft aufgrund der turbulenten internationalen Lage und des plötzlichen Wiederauftretens von COVID-19-Fällen in einigen Regionen des Landes mit vielen Schwierigkeiten konfrontiert. Die chinesische Wirtschaft hat sich jedoch als widerstandsfähig erwiesen und verfügt weiterhin über ein großes Potenzial. Mehr noch, der Trend, der sich für die zweite Jahreshälfte abzeichnet, stimmt immer optimistischer.

China führt Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft ein

Die chinesische Regierung hat den Kampf gegen das Virus auf effiziente Weise mit der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung koordiniert. Am 23. Mai wurde auf einer Exekutivsitzung des Staatsrats die Umsetzung von 33 Maßnahmen in sechs Bereichen beschlossen. Konkret ging es dabei um die Steuerpolitik und damit zusammenhängende Maßnahmen, die Finanzpolitik, die Stabilisierung der Versorgungskette, die Förderung des Konsums und effektiver Investitionen, die Gewährleistung der Energiesicherheit sowie die Sicherung des Lebensunterhalts der Menschen. Zu den 33 Maßnahmen gehören u. a. Steuererleichterungen, Aufschübe für Kreditrückzahlungen, finanzielle Unterstützungen für Klein- und Kleinstunternehmen, Infrastrukturinvestitionen, sowie die Förderung des Binnenkonsums und die Unterstützung für besonders hilfsbedürftige Menschen.

China bleibt ein bevorzugtes Ziel der globalen Investoren

Westliche Medien haben in letzter Zeit behauptet, dass als Folge des Wiederauftretens von COVID-19-Fällen an verschiedenen Orten in China, die ausländischen Investitionen in China rückläufig seien. Dies entspricht jedoch nicht den Tatsachen. 

Arbeiter bei Schweißarbeiten in der Werkstatt eines Automobilherstellers in der Stadt Qingzhou. 28. Februar 2021

In den ersten vier Monaten dieses Jahres hat China ausländische Investitionen in Höhe von 74,47 Milliarden US-Dollar empfangen, was einem Anstieg von 26,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im gleichen Zeitraum wurden Verträge für 185 Großprojekte mit ausländischen Investitionen in Höhe von mehr als 100 Millionen US-Dollar geschlossen. Diese Zahlen zeigen einmal mehr und mit großer Klarheit, dass China nach wie vor ein bevorzugtes Ziel für globale Investoren ist.

Kurt Wee, CEO des in Singapur ansässigen Biotechnologieunternehmens Celligenics, ermutigte ausländische Unternehmen daher auch, weiterhin optimistisch zu bleiben und in China fest Fuß zu fassen bzw. ihre Geschäfte dort weiterzuführen. „China wird sich weiter verbessern und sich in einem beschleunigten Tempo entwickeln. Ein Markt, der sich so schnell entwickelt und der so riesig ist, bedeutet für sie (die Unternehmen) die Chance ihres Lebens.“

Chinas wirtschaftliche Fundamentaldaten weiterhin solide

Chinas Wirtschaft hatte in der ersten Hälfte dieses Jahres zwar in der Tat mit zahlreichen Problemen zu kämpfen, aber es ist dennoch noch zu früh, um von einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums zu sprechen. Chinas Erfolge zeigen eindeutig, dass die Grundlagen des Wirtschaftswachstums weiterhin solide sind.

Trotz der wenig vielversprechenden globalen Prognosen wuchs das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2022 um 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr und damit sogar stärker als im vierten Quartal 2021. In der gegenwärtigen nationalen und internationalen Situation ist es keineswegs einfach, ein solches Wachstum zu erreichen. Von Januar bis April dieses Jahres erreichten Chinas Gesamtimporte und -exporte zudem 12,58 Billionen Yuan – auch das sind 7,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies alles zeigt, dass China in der Lage ist, die negativen Auswirkungen der Virusausbrüche auf seinen Außenhandel zu minimieren.

Außerdem verfügt China mittlerweile über die weltweit größte Bevölkerungsgruppe mit mittlerem Einkommen, was selbstverständlich ein enormes Potenzial für in China tätige Unternehmen darstellt. 

Man kann also zweifelsfrei festhalten: Die Fundamentaldaten der chinesischen Wirtschaft bleiben unverändert, ebenso wie der allgemeine Trend der wirtschaftlichen Transformation und Modernisierung sowie der Entwicklung auf einem qualitativ hohen Niveau.

China ist der Stabilitätsanker der globalen Lieferketten

Während die USA und andere westliche Länder aufgrund des Arbeitskräftemangels und der massiven Warenrückstände in vielen Häfen derzeit mit Unterbrechungen der Versorgungsketten zu kämpfen haben, spielt China dank seiner starken industriellen Basis, seiner stabilen Versorgungsketten und seiner Epidemiepräventionsmaßnahmen, die auf soliden wissenschaftlichen Kenntnissen beruhen, aktuell eine besonders wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der globalen Stabilität. 

Als die COVID-19-Pandemie anfing, auf der ganzen Welt zu wüsten, war es China, das den Ausbruch schnell eindämmte und damit einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung der gestörten globalen Lieferkette leistete. China „hat dafür gesorgt, dass alles, von iPhones und Teslas bis hin zu Düngemitteln und Autoteilen, weiterhin aus dem Land in den Rest der Welt fließt", heißt es in einem Bloomberg-Artikel zu diesem Thema.

Zukünftiges Wachstum durch qualitativ hochwertige Entwicklung sichern

Überdies ist China stets bestrebt, auch rechtzeitig den Grundstein für das zukünftige Wachstum zu legen. So hat sich das Land zum Beispiel dazu verpflichtet, seine Innovationskapazitäten stetig weiter zu verbessern. Dies ist eine starke Unterstützung für die Förderung eines neuen Entwicklungsmodells und für eine qualitativ hochwertige Entwicklung. 

Im vergangenen Jahr haben Chinas Investitionen in den Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) ein Gesamtvolumen von 2,79 Billionen Yuan erreicht, was 2,44 Prozent seines BIP entspricht und weltweit den zweiten Platz bedeutet. Für China ist dies ein neuer Rekord, was die Summe der F&E-Investitionen angeht.

Carol Liao, Vorsitzende von The Boston Consulting Group China (BCG China), sagte dazu: „China geht von einer raschen Entwicklung zu einer qualitativ hochwertigen Entwicklung über, was den Unternehmen enorme Möglichkeiten bietet.“

Alles in allem verfügt Chinas Wirtschaft also über eine starke Widerstandsfähigkeit, ein enormes Potenzial und einen großen Handlungsspielraum. In der zweiten Jahreshälfte wird dies für alle noch sichtbarer werden.