Neue Liste über gefährdete Tierarten

Chinesischer Löffelstör gilt nun als weltweit ausgestorben

24.07.2022

Wie aus der aktualisierten Roten Liste der bedrohten Arten der Weltnaturschutzunion (IUCN) hervorgeht, ist der Chinesische Löffelstör nun vollständig ausgestorben. Dies sollte eine Warnung für alle sein und dazu führen, dass der Schutz anderer gefährdeter Tierarten verstärkt wird, betonte ein chinesischer Programmleiter beim WWF.

 

Am Donnerstag aktualisierte die „International Union for Conservation of Nature“ (Weltnaturschutzunion, IUCN) ihre Rote Liste der bedrohten Arten - die weltweit umfassendste Informationsquelle über den Erhaltungszustand von Pflanzen und Tieren. In diesem Zuge bewertete sie deren Aussterberisiko. Unter anderem bestätigte sie das Aussterben des Chinesischen Löffelstörs und stufte den Status des Jangtse-Störs von „vom Aussterben bedroht" auf „in freier Wildbahn ausgestorben" um.

 

Nach Angaben der IUCN ergab die weltweite Neubewertung der Störe, dass alle weltweit verbleibenden 26 Störarten nun vom Aussterben bedroht sind. 2009 waren es noch 85 Prozent. Ihr Rückgang in den letzten drei Generationen habe sich deutlich schneller vollzogen als bisher angenommen. Der Chinesische Löffelstör gehörte zu den größten Süßwasserfischen der Welt und konnte bis zu 7,5 Meter lang werden. Man geht davon aus, dass es diesen uralten Fisch seit etwa 200 Millionen Jahren gibt. Zuletzt wurde er im Jahr 2003 gesichtet. Das Aussterben des Chinesischen Löffelstörs sollte eine Warnung für alle sein, betonte Zhou Fei, Chinas Chief Program Officer beim „World Wide Fund for Nature“ (WWF).

 

„Um den weiteren Verlust von Süßwasserfischarten in China zu verhindern, müssen wir dringend handeln. Es gibt keine Zeit zu verlieren. Außerdem müssen die langfristigen Bedrohungen für ihr Leben und ihre Lebensräume durch systematische Schutzmaßnahmen beseitigt werden. Das ist nicht etwas, das von bestimmten Abteilungen [alleine] erreicht werden kann. Vielmehr bedarf es gemeinsamer Anstrengungen aller Bereiche der Gesellschaft", erklärte Zhou.

 

Im Einzugsgebiet des Jangtse-Flusses gibt es etwa 400 Fischarten, von denen 92 auf der Roten Liste stehen. Die Aufgabe, die Fische im Fluss zu schützen, sei zwar eine große Herausforderung, aber es sei bereits ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung getan worden, sagte Wang Limin, Vizepräsident der „Changjiang (Yangtze River) Conservation Foundation“.

 

Am 1. Januar 2021 trat in bestimmten Abschnitten des Jangtse (der längste Fluss in China) ein vollständiges zehnjähriges Fischereiverbot in Kraft, das den Wasserlebewesen eine noch nie dagewesene Chance zur Erholung biete, so Wang. 


„Nachdem die Menschen sich des Aussterbens des Chinesischen Löffelstörs bewusst geworden sind, glaube ich, dass sie eher bereit sein werden, sich für den Schutz des gefährdeten Chinesischen Störs einzusetzen und den Jangtse-Stör, der in Gefangenschaft gezüchtet werden kann, wieder auszuwildern. Diese Arten haben also noch eine Chance“, zeigte er sich optimistisch.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Chinesischer Löffelstör,WWF,ausgestorben