Südchina war vor 400 Millionen Jahren ein Ozean und mit Nordchina verbunden

29.07.2022

Über zwei Jahrzehnte lang hatten Paläontologen des Instituts für Wirbeltierpaläontologie und Paläoanthropologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) in Südchina alteFischfossilien gesammelt. Das Ergebnis der Analyse dieser Funde ist, dass das Becken des Jangtse-Flusses vor etwa 400 Millionen Jahren ein einziger Ozean war, der mit dem Tarim-Becken im heutigen Xinjiang verbunden war.


Foto: Mit freundlicher Genehmigung des Instituts für Wirbeltierpaläontologie und Paläoanthropologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften

 

Chinesische Paläontologen durch ihre Analyse von Fischfossilien in alten Schichten (Fachbezeichnung Stratum: eine in sich geschlossene, im Regelfall unregelmäßig horizontal verlaufende Kulturschicht) herausgefunden, dass das Becken des Jangtse-Flusses in Südchina vor etwa 400 Millionen Jahren ein Ozean war, der die Region mit dem Tarim-Becken verband, das heute im trockenen Nordwesten Chinas liegt.


In den vergangenen zwei Jahrzehnten hatten Paläontologen des Instituts für Wirbeltierpaläontologie und Paläoanthropologie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) zuvorin fast 50 Landkreisen in zehn Provinzen und Regionen entlang des Jangtse-Flusses sowie in der nordwestchinesischen Uigurischen Autonomen Region Xinjiang geforscht und große Mengen alter Fischfossilien gesammelt.


Die Paläontologen fanden schließlich heraus, dass die südchinesische Platte (in etwa das heutige Becken des Jangtse-Flusses) vor 438 Millionen Jahren, in der Silurzeit (von vor etwa 443.4 Millionen Jahren bis etwa vor 419.2 Millionen Jahren), noch ein Meer gewesen war. Dieses Meer sei in das obere und das untere Jangtse-Meer unterteilt gewesen, wobei beide Teile durch eine schmale Wasserstraße miteinander verbunden gewesen waren, heißt es in einer Pressemitteilung des Instituts vom Donnerstag.


Das Tarim-Becken, das etwa 4.000 Kilometer entfernt im heutigen Xinjiang liegt, war damals noch mit der südchinesischen Platte verbunden, wenn man nach den Ähnlichkeiten der Fische urteilt, die in beiden Gebieten lebten.


Die Küstenlinie wurde anhand einer einzigartigen roten Schicht aus der Silur-Periodeidentifiziert, die durch feines Gestein in Purpurrot, Gelb und Graugrün gekennzeichnet ist. Die Schicht ist an der Grenze zwischen dem alten Land und dem Ozean dicker und in der Tiefe des Ozeans dünner. Die Indikatorart war die Galeaspida, eine ausgestorbene Art von kieferlosen Meeres- und Süßwasserfischen, die in der einzigartigen roten Schicht häufig vorkam. Ihre Häufigkeit in der silurischen Schicht und ihr weites Vorkommen in verschiedenen Regionen machen sie zu einer idealen Art für den Vergleich und die Rekonstruktion alter Schichten.


Die Fossilien sind überdies auch ein verlässlicher Beweis für die Theorie der Plattenbewegung. Die im Bachu-Gebiet in Xinjiang gefundenen Fischfossilien ähneln stark denen, die in Changxing im ostchinesischen Zhejiang und in Chaohu in der ostchinesischen Provinz Anhui gefunden wurden. Die Fischarten sind nicht über große Entfernungen gewandert, woraus man schließen kann, dass die heute 4.000 Kilometer voneinander entfernten Gebiete vor mehr als 400 Millionen Jahren noch zum selben Meeresboden gehört hatten.


Damals befand sich die Platte des Tarimbeckens in der Nähe des Äquators.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Fischfossilien,Jangtse,Ozean