Austritt von radioaktivem Wasser stellt Pläne in Fukushima infrage

03.08.2022

Nur etwa 10 Tage nachdem die japanische Atomaufsichtsbehörde den Plan zur Ableitung von nuklear verseuchtem Wasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima genehmigt hatte, traten in einem anderen Kernkraftwerk in Zentraljapan etwa sieben Tonnen radioaktiv belastetes Wasser aus. Das hat große Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der japanischen Kernkraftwerke ausgelöst.

 

Ein Dateifoto zeigt Behälter mit nuklear verseuchtem Wasser im Kernkraftwerk Fukushima in Japan am 16. Oktober 2020. (Foto von VCG)


Wie der japanische Sender NHK berichtete, habe die lokale Regierung der Präfektur Fukushima der Tokyo Electric Power Company (TEPCO) am Dienstag den Bau von Anlagen zur Ableitung des radioaktiv verseuchten Wassers gestattet. Die japanische Atomaufsichtsbehörde hatte bereits am 22. Juli offiziell den Plan zur Ableitung des Wassers genehmigt.

 

Nur wenige Tage danach traten am Montag nach Angaben des Betreibers Kansai Electric Power Company etwa sieben Tonnen radioaktives Wasser aus dem Reaktor Mihama 3 im Kernkraftwerk Mihama in der Präfektur Fukui aus. Die Radioaktivität des ausgetretenen Wassers beträgt Angaben zufolge etwa 2,2 Millionen Becquerel (Bq). Nach Angaben der Abteilung für Abfallwirtschaft und Recycling des japanischen Umweltministeriums gelten 100 Bq pro Kilogramm als Standard für die sichere Verwertung von Abfällen und 8.000 Bq/kg als Standard für die sichere Entsorgung von Abfällen. Das Unternehmen in Fukui erklärte anschließend, das Leck sei eingedämmt worden und habe keine Auswirkungen auf die Umwelt gehabt. Der über 40 Jahre alte Reaktor ist derzeit außer Betrieb und das Unternehmen untersucht laut der japanischen Nachrichtenagentur Sankei News derzeit, ob das Leck die für Mitte August geplante Wiederinbetriebnahme des Reaktors beeinträchtigen wird. Der alternde Reaktor Mihama 3 blickt auf eine sehr wechselhafte Geschichte zurück: Im August 2004 brach eine Rohrleitung des Reaktors, wobei fünf Menschen getötet und sechs schwer verletzt wurden, wie die Yomiuri Shimbun berichtete.

 

Stimmen aus der Zivilgesellschaft haben zudem ihre tiefe Besorgnis über das Kernkraftwerk Mihama zum Ausdruck gebracht. So forderte eine Bürgergruppe nach Angaben der Kyoto Shimbun am Freitag den Gouverneur der Präfektur Shiga auf, sich öffentlich gegen den Plan der Kansai Electric Power Company auszusprechen, Mihama 3 Mitte August wieder in Betrieb zu nehmen.

 

Mit dem jüngsten Austritt von radioaktivem Wasser und mit dem Ablassen von Atommüll aus Fukushima haben die japanischen Behörden und die damit verbundenen Unternehmen nach Ansicht japanischer und chinesischer Internetnutzer ihren Kredit weitgehend überzogen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Kernkraftwerk,Japan,Mihama